7.1.2025
Die Linken und der Kampf um die Direktmandate

Die Linke strebt bei der Bundestagswahl mehrere Direktmandate an

Die Linke gibt sich optimistisch, bei der kommenden Bundestagswahl mindestens drei Direktmandate zu gewinnen. Dies erklärte der Bundestagsabgeordnete Sören Pellmann laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am 7. Januar 2025 (Zeit Online). Pellmann, der seit 2017 den Wahlkreis Leipzig-Süd im Bundestag vertritt, möchte dort wiedergewählt werden. Er sieht neben seinem eigenen Wahlkreis auch in vier Berliner und einem Thüringer Wahlkreis gute Chancen für die Linke. In diesen Wahlkreisen erwartet er ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der AfD.

Auch wenn die Linke laut Pellmann zuversichtlich ist, die Fünf-Prozent-Hürde zu überwinden, sollen die Direktmandate zusätzliche Sicherheit bieten. Dies zeigt sich auch in der sogenannten „Mission Silberlocke“: Die prominenten Linken-Politiker Gregor Gysi, Dietmar Bartsch und Bodo Ramelow konzentrieren sich auf den Gewinn von Direktmandaten, um den Wiedereinzug der Partei in den Bundestag auch bei einem Ergebnis unter fünf Prozent zu sichern. Pellmann rechnet mit mindestens zwei erfolgreichen „Silberlocken“, schätzt die Chancen von Dietmar Bartsch in Rostock allerdings als eher gering ein.

Wie die taz am 10. November 2024 berichtete, hat die Linkspartei Heidi Reichinnek und Jan van Aken als Spitzenduo für die Bundestagswahl aufgestellt (taz). Van Aken unterstrich die Bedeutung einer starken linken Stimme im Parlament und nannte als Ziel, bei der Wahl vor der FDP zu landen. Auch Reichinnek bekräftigte das Ziel des Wiedereinzugs in den Bundestag.

Bodo Ramelow führt die Thüringer Landesliste der Linken für die Bundestagswahl an, wie der MDR am 21. Dezember 2024 meldete (MDR). Er erhielt 96 Prozent der Stimmen und kandidiert außerdem im Wahlkreis Erfurt-Weimar-Weimarer Land II. Auf den weiteren Listenplätzen folgen Donata Vogtschmidt und Mandy Eißing. Ramelows Kandidatur ist Teil der „Mission Silberlocke“. Drei Direktmandate würden aufgrund der Grundmandatsklausel den Einzug der Linken in den Bundestag auch bei einem Ergebnis unter fünf Prozent ermöglichen.

Sören Pellmanns Wahlkampf in Leipzig wurde am 14. Dezember 2024 in der Leipziger Zeitung thematisiert (Leipziger Zeitung). Pellmann bekräftigte darin sein Ziel, sowohl die Fünf-Prozent-Hürde zu nehmen als auch mindestens drei Direktmandate zu gewinnen. Er hob den Zusammenhalt der Partei nach der Abspaltung des BSW hervor und verwies auf steigende Mitgliederzahlen. Als wichtigstes Wahlkampfthema nannte er die Mietpreise und die Forderung nach einem bundesweiten Mietendeckel.

Marx21 analysierte am 21. November 2024 die Relevanz der Direktmandate für die Linke (Marx21). Im Artikel wird die Bedeutung des Haustürwahlkampfs für die Partei betont und die Erfolgsaussichten in verschiedenen Wahlkreisen diskutiert. Neben Leipzig-Süd und Treptow-Köpenick werden auch Friedrichshain-Kreuzberg und Erfurt-Weimar als potenziell gewinnbar angesehen.

Die Website der Leipziger Linken informiert über die Direktkandidaten in den Wahlkreisen Leipzig-Nord und Leipzig-Süd und verweist auf die jeweiligen Kreiswahlversammlungen (Die Linke Leipzig).

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