Ein 25-Jähriger hat vor dem Hamburger Gericht gestanden, seinen Zimmergenossen in einer Obdachlosenunterkunft getötet zu haben. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet, gab der Angeklagte die Tat zu Beginn des Prozesses zu. Laut Aussage seines Verteidigers eskalierte ein Streit im Zusammenhang mit Alkoholkonsum. Der Angeklagte habe seinem Opfer zwar „einen Denkzettel verpassen“, ihn jedoch „unter keinen Umständen töten“ wollen. ZEIT ONLINE berichtet, dass die Meldung von der dpa übernommen wurde.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 25-Jährigen Totschlag vor. Die Tat ereignete sich am Abend des 3. Juli 2024 in einer Hamburger Obdachlosenunterkunft im Stadtteil Hamm. Der aus Polen stammende Angeklagte soll laut Polizeiangaben so heftig auf den Kopf seines 43-jährigen Opfers eingeschlagen haben, dass dieses mehrere Schädelbrüche erlitt und zwei Tage später im Krankenhaus an den Folgen eines schweren Schädel-Hirn-Traumas verstarb. Drei Wochen nach der Tat erfolgte die Festnahme des mutmaßlichen Täters in Hamburg-Hummelsbüttel.
Der Angeklagte schilderte vor Gericht seinen Lebensweg: 2023 kam er mit seiner Freundin von Łódź nach Hamburg, um eine Familie zu gründen. Er arbeitete im Baugewerbe und bezahlte die Miete für die gemeinsame Wohnung. Nach der Geburt des gemeinsamen Kindes trennte sich seine Freundin aufgrund seines Alkoholkonsums von ihm. Daraufhin habe er, so der Verteidiger, in Arbeiterhotels, Obdachlosenunterkünften und im Freien übernachtet, aber weiterhin gearbeitet. Mit dem späteren Opfer habe eine Freundschaft bestanden.
Am Tattag tranken die beiden Männer gemeinsam eine Flasche Rum im Zimmer des Opfers. Der arbeitslose 43-Jährige forderte den Angeklagten auf, Nachschub zu besorgen. Dieser lehnte ab, da er bereits bei der Arbeit Alkohol konsumiert hatte. Nach einer Beleidigung durch den Zimmergenossen eskalierte die Situation. Der Verteidiger betonte die Reue seines Mandanten: „Er bereut die Tat zutiefst.“ Das Gericht hat sechs weitere Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil wird voraussichtlich am 7. Februar gesprochen.
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