20.12.2024
Raketen auf Kiew Kurz vor Weihnachten erneuter Angriff

Russischer Raketenangriff auf Kiew verursacht Tote und Verletzte kurz vor Weihnachten

Ein erneuter russischer Raketenangriff auf Kiew am Freitagmorgen hat mindestens ein Todesopfer und neun Verletzte gefordert. Wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet, richtete der Angriff kurz vor Weihnachten erhebliche Zerstörungen in der ukrainischen Hauptstadt an. Brennende Fahrzeuge, beschädigte Gebäude und Trümmerteile in den Straßen prägen das Bild der Verwüstung. Die Wucht der Explosionen war laut Augenzeugenberichten auf Bild.de so stark, dass selbst in Schutzbunkern die Wände vibrierten.

Serhij Popko, Leiter der Militärverwaltung von Kiew, bestätigte den Angriff und sprach von mindestens acht abgefeuerten Raketen, darunter Kinschal-Hyperschallraketen und ballistische Iskander/KN-23-Raketen (MDR). Bürgermeister Vitali Klitschko meldete via Telegram Schäden an Gebäuden und Fahrzeugen sowie den Treffer einer Wärmetrasse. Die SZ berichtet, dass Hunderte Wohnhäuser, aber auch medizinische Einrichtungen, Schulen und Kindergärten dadurch von der Wärmeversorgung abgeschnitten sind, was bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt besonders gravierend ist.

Auch das Gebiet um Kiew wurde angegriffen. Laut SZ setzten russische Drohnen dort vor allem Lagerhallen in Brand. In der Nähe des Flughafens Boryspil geriet ein 15.000 Quadratmeter großes Lager in Flammen.

Der Angriff erfolgte nur einen Tag nach der Jahrespressekonferenz des russischen Präsidenten Wladimir Putin, bei der er unter anderem über die Kriegsopfer sprach (Frankfurter Rundschau (FR)). Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reagierte darauf mit scharfer Kritik (Bild.de).

Russland rechtfertigte den Angriff als Reaktion auf einen ukrainischen Angriff auf eine Ölraffinerie in Rostow am Donnerstag (Bild.de). Selenskyj warnte beim EU-Gipfel in Brüssel vor einem Waffenstillstand zu Putins Bedingungen und bezeichnete Putin als „verrückt“ und jemanden, der „es liebt zu töten“ (Bild.de). Er äußerte auch Bedenken gegenüber einem vom gewählten US-Präsidenten Donald Trump vorgeschlagenen Waffenstillstand, da er Putin misstraut und eine russische Wiederaufrüstung während des Waffenstillstands befürchtet.

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán blockiert aktuell die Verlängerung der Russland-Sanktionen, die Ende Januar auslaufen (SZ und MDR). Er will seine Entscheidung erst nach Trumps Amtsantritt fällen. Bundeskanzler Olaf Scholz telefonierte mit Trump und unterstrich die Notwendigkeit eines "gerechten Friedens" für die Ukraine (SZ).

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