Manchester United sagt Regenbogenjacken-Aktion nach Spielerbeschwerde ab
Der englische Rekordmeister Manchester United hat eine geplante Aktion zur Unterstützung der LGBTQ+-Community nicht durchgeführt. Ein Spieler hatte Bedenken gegen das Tragen der Regenbogenjacken des Ausrüsters geäußert, wie die BBC berichtet. Laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) vom 4. Dezember 2024 begründete der Spieler seine Einwände mit seinem muslimischen Glauben. The Athletic vermutet, dass es sich um den ehemaligen Bayern-Spieler Noussair Mazraoui handelt.
Manchester United bestätigte die Absage der Aktion, ohne den Namen des Spielers zu nennen. Der Verein unterstrich das Recht der Spieler, ihre persönliche Meinung zu äußern, auch wenn diese von der Vereinslinie abweicht. Die FAZ berichtet, dass die Aktion vor dem 4:0-Sieg gegen den FC Everton am Sonntag geplant war. In den beiden vorherigen Spielzeiten hatte es ähnliche Aktionen im Rahmen der "Rainbow Laces"-Kampagne gegeben.
Während Kapitän Bruno Fernandes eine Regenbogenbinde trug und zusammen mit anderen Spielern und Spielerinnen in einem Video die LGBTQ+-Bewegung unterstützte, reagierte der queere Fanklub "Rainbow Devils" "sehr enttäuscht" auf die Absage der Jacken-Aktion. Mazraouis Agent äußerte sich nicht zu dem Vorfall.
Mazraoui wechselte im Sommer vom FC Bayern München zu Manchester United und hat sich dort schnell einen Stammplatz erkämpft. Im November wurde er von den United-Fans zum "Spieler des Monats" gewählt. Laut FAZ ist der 27-jährige Rechtsverteidiger nicht der einzige Spieler, der Vorbehalte gegen solche Aktionen hat. Auch Ipswich-Kapitän Sam Morsy, ein praktizierender Muslim, weigerte sich, die Regenbogenbinde zu tragen. Marc Guehi von Crystal Palace, ein gläubiger Christ, versah seine Binde in zwei Spielen mit religiösen Botschaften.
Der Fall wirft Fragen auf, wie mit individuellen Glaubensüberzeugungen im Profifußball umzugehen ist und wie Meinungsfreiheit und die Unterstützung von Minderheiten miteinander vereinbart werden können.
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