Bewegung in der deutschen Metallbranche: Der Stahlkonzern Salzgitter und die Kupferhütte Aurubis stehen im Zentrum strategischer Manöver. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, bahnt sich ein komplexes Pokerspiel um die beiden Unternehmen an, in dem auch die Zukunft von Thyssenkrupp eine Rolle spielen könnte.
Im Fall von Salzgitter erwägt Großaktionär Günter Papenburg eine Übernahme, was in der Region für Aufsehen sorgt. Papenburg, der enge Verbindungen zum Konzern pflegt, könnte dem angeschlagenen niedersächsischen Unternehmen neue Stabilität verleihen.
Gleichzeitig sorgt Drogeriekönig Dirk Roßmann für Schlagzeilen, indem er seine Anteile am Kupferkonzern Aurubis aufstockt. Wie das manager magazin online berichtet, hat Roßmanns Family-Office über die Rossmann Beteiligungs GmbH eine Beteiligung von gut 15 Prozent an Aurubis aufgebaut. Dies geschah durch den direkten Erwerb von 7,72 Prozent der Aurubis-Anteile und die Sicherung weiterer 7,5 Prozent über Optionen. Der Gesamtwert dieser Investition wird seit Sommer auf rund eine halbe Milliarde Euro geschätzt.
Roßmann ist damit, neben der Salzgitter AG (29,99 Prozent) und der Investmentbank Goldman Sachs, einer der größten Aktionäre von Aurubis. Diese Entwicklungen befeuern Spekulationen über eine mögliche Übernahme. Während Roßmann gegenüber dem manager magazin betont, dass es sich derzeit um eine reine Finanzinvestition handle, schließt er eine Beteiligung an einer Übernahme nicht aus. "Wir schließen nichts aus", so Roßmann wörtlich.
Aurubis selbst blickt auf ein turbulentes Jahr zurück. Wie EUWID Recycling und Entsorgung berichtet, musste das Unternehmen 2023 Millionenschäden durch Betrugs- und Diebstahlfälle verkraften, die zum Rücktritt fast des gesamten Vorstands führten. Auch die wirtschaftliche Lage ist angespannt: Im letzten Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 sank das operative Vorsteuerergebnis (EBT) um fast ein Fünftel. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Aurubis einen weiteren Rückgang des EBT.
Die jüngsten Entwicklungen deuten auf eine Konsolidierungsphase in der deutschen Metallbranche hin. Die strategischen Zukäufe von Roßmann und das Interesse Papenburgs an Salzgitter könnten Vorboten weiterer Übernahmen und Fusionen sein. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickelt und welche Rolle Akteure wie Thyssenkrupp in diesem Pokerspiel einnehmen werden.
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