Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, zahlt der Billigflieger Ryanair in Italien nach einer Prüfung durch die Aufsichtsbehörde mehr als 1,5 Millionen Euro an Check-in-Gebühren an Zehntausende Passagiere zurück. Betroffen sind Fluggäste, die zwischen 2021 und 2023 am Flughafen eine zusätzliche Gebühr von 55 Euro entrichten mussten, weil sie nicht online eingecheckt hatten. Die italienische Wettbewerbsbehörde Antitrust hatte aufgrund zahlreicher Beschwerden Ermittlungen wegen unlauterer Geschäftspraktiken gegen die irische Fluggesellschaft eingeleitet. Wie die Zeit berichtet, kam die Behörde zu dem Schluss, dass Ryanair die Verbraucher nicht ausreichend über die möglichen Zusatzkosten informiert hatte. Ein weiterer Kritikpunkt war, dass bei Ryanair-Buchungen für einen Hinflug automatisch auch alle Extrawünsche, wie beispielsweise Zusatzgepäck, für den Rückflug übernommen wurden.
Die Wettbewerbsbehörde berief sich auf zwei Paragrafen des italienischen Verbraucherschutzgesetzes. Ryanair erklärte sich in der Folge bereit, die zusätzlichen Kosten für das Einchecken am Flughafen zu erstatten. Darüber hinaus sollen einige Passagiere Gutscheine erhalten. Insgesamt können laut der Behörde mehr als 100.000 Fluggäste mit einer Rückzahlung rechnen. Zusatzkosten, die über den Preis des Standard-Tickets hinausgehen – beispielsweise für Gepäck oder den Check-in am Flughafen – sorgen im Flugverkehr immer wieder für Ärger. Auch andere Medien wie der Stern und die Aachener Zeitung berichteten über den Fall. Die italienischen Behörden setzen mit dieser Entscheidung ein Zeichen gegen intransparente Gebührenpraktiken im Flugverkehr.
Zusätzlich zu den Rückerstattungen hat Ryanair zugesagt, seine Informationspolitik bezüglich der Zusatzkosten zu verbessern. Künftig sollen Passagiere klarer und transparenter über anfallende Gebühren informiert werden, um ähnliche Fälle in Zukunft zu vermeiden. Die Entscheidung der italienischen Wettbewerbsbehörde könnte auch Auswirkungen auf andere Fluggesellschaften haben und zu einer stärkeren Regulierung von Zusatzkosten im europäischen Flugverkehr führen.
Quellen:
- Stern
- dpa (Deutsche Presse-Agentur)
```