Der Spezialglashersteller Schott mit Sitz in Mainz hat die Quarzglas-Sparte des Thüringer Unternehmens Qsil übernommen. Dies stellt laut Schott die größte Akquisition in der Geschichte des Unternehmens dar. Die Qsil GmbH Quarzschmelze in Ilmenau, die rund 275 Mitarbeiter beschäftigt, ist auf die Herstellung von hochreinem Quarzglas spezialisiert. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. ZEIT ONLINE (19.12.2024) zitiert den Vorstandsvorsitzenden Frank Heinricht, der die Bedeutung dieser Übernahme hervorhob. Finanzvorstand Marcus Knöbel erklärte, dass die Qsil GmbH unter anderem Quarzglasrohre herstellt, die in Komponenten für die Halbleiterproduktion eingesetzt werden und dabei auf ein besonderes Herstellungsverfahren zurückgreift.
Mit diesem strategischen Schritt will Schott seine Position im wachsenden Halbleitermarkt ausbauen. Wie der MDR (19.12.2024) berichtet, ist das in Ilmenau produzierte Hochleistungsquarzglas ein unverzichtbarer Werkstoff für die Mikrochipherstellung. Die steigende Nachfrage nach diesem Material in der Halbleiterindustrie macht die Übernahme für Schott besonders attraktiv. Der MDR betont die internationale Führungsposition von Qsil in der Herstellung von hochreinem Quarz- und Spezialglas sowie die hochmoderne Produktionsstätte in Ilmenau, in die Qsil erst im vergangenen Jahr 20 Millionen Euro in Schmelzanlagen und Gebäude investiert hat.
Schott setzt verstärkt auf Glas in der Mikrochipfertigung, da es im Vergleich zu bisher verwendeten Kunststoffen bessere thermische Eigenschaften und höhere Datenübertragungsraten bietet, was auch zukünftigen KI-Anwendungen mit höherem Rechenleistungsbedarf zugutekommt. Der Volksfreund (19.12.2024) erinnert daran, dass Schott ursprünglich aus dem thüringischen Jena stammt. Am Gründungsstandort wird derzeit ein neues Glas für die Chipproduktion entwickelt. Schott beschäftigt weltweit rund 17.100 Mitarbeiter, davon etwa 500 in Jena.
Auch BörsenNEWS.de (19.12.2024) berichtet über die Übernahme und zitiert dpa-AFX mit Aussagen von Frank Heinricht und Marcus Knöbel, wobei auch hier der strategische Fokus auf die Halbleiterproduktion hervorgehoben wird.
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