Im Jahr 2023 ist die Anzahl der erwischten Schwarzfahrer in Mecklenburg-Vorpommern leicht angestiegen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am 18. Dezember 2024 berichtete, verzeichnete das Landeskriminalamt 1.591 Fälle, verglichen mit 1.564 Fällen im Vorjahr. Das entspricht einem Zuwachs von 1,7 Prozent, laut der Kriminalstatistik der Polizei. Die Zeit hat die Meldung der dpa übernommen.
In der Landeshauptstadt Schwerin nahm die Zahl der ertappten Schwarzfahrer zwischen 2022 und 2023 zu, nachdem sie im Vorjahr zurückgegangen war. Entgegen dem Landestrend konnte Rostock, die größte Stadt Mecklenburg-Vorpommerns, einen Rückgang der Schwarzfahrerzahlen verbuchen. Einer dpa-Meldung zufolge, die eine Sprecherin der Polizeiinspektion Rostock bestätigte, wurden im Jahr 2023 927 Personen ohne gültigen Fahrschein angetroffen, im Vergleich zu 1.298 im Jahr 2022. Das entspricht einem Rückgang um 28,6 Prozent.
Als mögliche Erklärungen für die unterschiedlichen Entwicklungen wird unter anderem die Einführung des 9-Euro-Tickets im Sommer 2022 diskutiert. Es wird darauf verwiesen, dass die erfassten Schwarzfahrerzahlen stark von der Kontrollintensität abhängen. Nur wer kontrolliert wird, kann auch erwischt werden und taucht in der Statistik auf.
In Neubrandenburg melden die örtlichen Verkehrsbetriebe einen deutlichen Anstieg der Schwarzfahrerzahlen. Der Nordkurier berichtete am 2. Juni 2017, dass die Zahl der erwischten Schwarzfahrer in den ersten drei Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahr um fast 50 Prozent gestiegen sei. Infolgedessen kündigte das Unternehmen verstärkte Kontrollen an, sowohl in den Bussen als auch an den Haltestellen. Auch neue Formen der Ticketmanipulation, wie das Kopieren oder die Wiederverwendung alter Fahrscheine, wurden beobachtet.
Auch in Würzburg ist ein Anstieg der Schwarzfahrer zu beobachten. TV Mainfranken berichtete am 23. August 2024, dass die Würzburger Verkehrsbetriebe (WVV) im Jahr 2023 schätzungsweise 560.000 Fahrgäste ohne gültiges Ticket beförderten, verglichen mit 350.000 bis 450.000 im Jahr 2017. Der geschätzte Schaden für die WVV belief sich im vergangenen Jahr auf 1,8 Millionen Euro. Es wird darüber diskutiert, ob Schwarzfahren zukünftig nur noch als Ordnungswidrigkeit und nicht mehr als Straftat geahndet werden soll.
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