Thüringens SPD-Chef Georg Maier hat sich nach seinen kontroversen Äußerungen auf einem SPD-Parteitag bei den Landtagsabgeordneten der Linken entschuldigt. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/18/nach-parteitagsrede-maier-entschuldigt-sich-bei-linken) berichtet, suchte er die Linksfraktion persönlich während ihrer Sitzung auf, um sein Bedauern auszudrücken. Laut dpa gab Maier an, sein geäußerter Wunsch nach einem politischen Ende der Linken sei „im Eifer des Gefechts“ gefallen und nicht Teil seines vorbereiteten Redetextes gewesen. Er habe mit etwas Abstand erkannt, dass seine Aussage falsch gewesen sei.
Anlass für die Kritik waren Maiers Worte auf dem SPD-Parteitag am vergangenen Wochenende. Dort hatte der 57-Jährige gefordert, die SPD müsse alles daran setzen, den Wiedereinzug der Linken in den Bundestag zu verhindern. Insbesondere die Thüringer SPD könne dazu beitragen, indem sie Bodo Ramelow den Einzug in den Bundestag verwehre, so Maier laut Zeit. Hintergrund dieser Aussage ist Ramelows Kandidatur für ein Direktmandat in einem mittelthüringischen Wahlkreis im Rahmen der „Mission Silberlocke“. In diesem Wahlkreis tritt auch der SPD-Kandidat Carsten Schneider an.
Maier räumte nun ein, dass seine Aussage auf dem Parteitag überzogen gewesen sei. Es sei selbstredend nicht nötig, „alles dafür zu tun“, eine demokratische Partei aus dem Bundestag zu drängen. Eigentlich habe er ausdrücken wollen, dass die Sozialdemokraten alles für einen Wahlkreissieg ihres Kandidaten tun müssten. Da Bodo Ramelow bei der Fraktionssitzung nicht anwesend war, steht eine persönliche Entschuldigung Maiers ihm gegenüber noch aus. Maier kündigte jedoch an, diese nachholen zu wollen.
Die Mitteldeutsche Zeitung (https://www.mz.de/panorama/kein-kemmerich-moment-thuringer-gluckwunsche-an-kretschmer-3968771) berichtet im Kontext dazu über die Ministerpräsidentenwahl in Sachsen, bei der Michael Kretschmer (CDU) im Amt bestätigt wurde. Bodo Ramelow gratulierte Kretschmer und zog eine Parallele zwischen dem Vorgehen der AfD in Sachsen und der Thüringer Ministerpräsidentenwahl 2020, als Thomas Kemmerich (FDP) mit Stimmen der AfD zum Ministerpräsidenten gewählt wurde.