Am Sonntag, dem 8. September 2024, findet in Deutschland der Tag des offenen Denkmals statt, ein kulturelles Großereignis, das seit 1993 jährlich gefeiert wird. In diesem Jahr öffnen mehr als 500 historische Stätten in Niedersachsen und Bremen ihre Türen für die Öffentlichkeit. Das Motto des diesjährigen Aktionstags lautet „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“. Dies bietet den Besuchern die Möglichkeit, in die faszinierende Welt der Geschichte einzutauchen und Orte zu erkunden, die normalerweise nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind.
Die Vielfalt der teilnehmenden Orte reicht von Leuchttürmen und Windmühlen bis hin zu Schlössern und Klöstern. Viele dieser Stätten sind mit einer reichen Geschichte verbunden und bieten den Besuchern die Gelegenheit, mehr über die kulturellen und historischen Hintergründe zu erfahren. So können beispielsweise im Kloster Medingen ausnahmsweise die Gewölbekeller und die alte Küche besichtigt werden. In Papenburg lädt die instandgesetzte Meyers Mühle, die 1888 erbaut wurde und ein funktionsfähiges Mahlwerk besitzt, zu einer Verkostung von Mühlenbrot und Butterkuchen ein.
Ein weiteres Highlight ist das Landesmuseum Kunst & Kultur Oldenburg, das mit seinen drei denkmalgeschützten Häusern – Schloss, Augusteum und Prinzenpalais – kostenfrei besucht werden kann. Auch das Übersee-Museum Bremen und zahlreiche andere Orte sind Teil des Programms. Das Landesamt für Denkmalpflege bietet im Forschungsmuseum Schöningen Einblicke in eine archäologische Grabung, die für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.
Ein besonders spannendes Angebot ist die Möglichkeit, mit Archäologen verschwundene Wahrzeichen zu erkunden. Ein Beispiel hierfür ist der Stephanitorzwinger in Bremen, ein ehemaliger Bastionsturm, der 1534 errichtet wurde. Nach seiner Zerstörung durch einen Blitzeinschlag im Jahr 1647 blieb das Fundament über Jahrhunderte hinweg verborgen, bis es 2012 wiederentdeckt wurde. Heute können Besucher im Rahmen archäologischer Führungen mehr über die Geschichte und die Restaurierungsarbeiten erfahren.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die den Tag des offenen Denkmals koordiniert, berichtet von rund 6.000 beteiligten Denkmälern und 500 geplanten Denkmal-Touren bundesweit. Diese Stiftung steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und hat sich zum Ziel gesetzt, das Bewusstsein für den Denkmalschutz zu fördern und die Bedeutung des kulturellen Erbes zu unterstreichen.
Der Tag des offenen Denkmals bietet nicht nur die Möglichkeit, historische Stätten zu besichtigen, sondern auch an zahlreichen Veranstaltungen und Aktivitäten teilzunehmen. In vielen Städten werden spezielle Führungen, Workshops und Vorträge angeboten, die den Besuchern tiefere Einblicke in die Geschichte und die Restaurierung von Denkmälern ermöglichen. Diese Veranstaltungen sind oft interaktiv gestaltet und richten sich an alle Altersgruppen.
Darüber hinaus können Besucher auch kulinarische Spezialitäten genießen, die in einigen der historischen Stätten angeboten werden. Dies trägt dazu bei, ein ganzheitliches Erlebnis zu schaffen, das sowohl Bildung als auch Genuss umfasst.
Der Tag des offenen Denkmals ist eine hervorragende Gelegenheit, die kulturelle Vielfalt und das historische Erbe Deutschlands zu entdecken. Durch die Öffnung von über 500 historischen Orten in Niedersachsen und Bremen wird es den Besuchern ermöglicht, die Geschichte hautnah zu erleben und mehr über die Bedeutung des Denkmalschutzes zu lernen. Mit einem abwechslungsreichen Programm aus Führungen, Workshops und kulinarischen Angeboten verspricht der Aktionstag ein unvergessliches Erlebnis für alle Teilnehmer zu werden.
Für weitere Informationen über die teilnehmenden Orte und das Programm können Interessierte die offizielle Webseite des Tages des offenen Denkmals besuchen.
