Der Entwurf des Thüringer Landeshaushalts 2025 sorgt für große Unruhe in der Kulturbranche. Wie die Zeit berichtet, sehen die Planungen massive Kürzungen im Kulturbereich vor, die von Museen, der freien Szene und Mediennetzwerken als existenzbedrohend wahrgenommen werden. Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet, dass der Kulturrat und das Mediennetzwerk Thüringen vor einer Gefährdung der kulturellen Vielfalt und Kreativität im Freistaat warnen. Auch der Museumsverband befürchtet einen Kahlschlag und massive Beeinträchtigungen der Arbeitsfähigkeit der Kultureinrichtungen.
Besonders betroffen sind die Museen, deren Projektförderung laut dpa um 74 Prozent gekürzt werden soll – von 385.000 Euro auf 100.000 Euro. Der Museumsverband kritisiert, dass Sonderausstellungen, auf die gerade kleinere und mittlere Einrichtungen angewiesen sind, damit kaum noch realisierbar seien. Zusätzlich stoßen die Kürzungen im Restaurierungsprogramm und in der Provenienzforschung, die jeweils um 50 Prozent reduziert werden sollen, auf Unverständnis. Auch die für die Digitalisierung vorgesehenen Mittel von "weit unter 100.000 Euro" werden vom Museumsverband als unrealistisch bezeichnet.
Die freie Szene sieht ihren Fortbestand gefährdet und fordert den Landtag auf, die geplanten Kürzungen zu überdenken und stattdessen in die kulturelle Vielfalt zu investieren. Der Kulturrat Thüringen betont, dass die notwendigen Gelder bereitgestellt werden müssen, um den Fortbestand der freien Szene zu sichern und Thüringen als Ort kultureller Vielfalt und kreativen Schaffens zu erhalten. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, wurde der Haushaltsentwurf Mitte Oktober von der geschäftsführenden Landesregierung vorgelegt. Das Volumen des Etats beträgt 13,75 Milliarden Euro, wofür die Rücklage des Landes aufgelöst werden soll.
Der geschäftsführende Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) erklärt, der Entwurf spiegele den Stand der Finanzplanung ohne Chefgespräche wider. Er hält grundsätzliche Nachbesserungen im Zuge der parlamentarischen Beratungen für notwendig. Andernfalls sieht er die freie Szene, die Soziokultur, die Kulturarbeit im ländlichen Raum, die Bürgermedien und die Filmförderung strukturell gefährdet.
Die Kulturschaffenden hoffen nun auf ein Umdenken der Politik, um die drohenden Einschnitte abzuwenden und die kulturelle Landschaft Thüringens zu bewahren.
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