Der dpa-Fotograf Anas Alkharboutli wurde am 4. Dezember 2024 während eines Luftangriffs nahe Hama im syrischen Bürgerkrieg getötet. Der 32-Jährige dokumentierte den Vormarsch der Rebellenallianz Haiat Tahrir al-Scham (HTS), wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/04/dpa-fotograf-alkharboutli-in-syrien-getoetet) berichtet. Er befand sich mit anderen Journalisten an einer Brücke in Morek, etwa 28 Kilometer nördlich von Hama, als mutmaßlich syrische Kampfflugzeuge die Stelle zweimal bombardierten. Die Journalisten suchten Schutz am Boden. Nach dem Angriff wurde festgestellt, dass Alkharboutli schwere Beinverletzungen erlitten hatte und nicht mehr reagierte. Er verstarb noch am Ort des Geschehens und wurde am selben Tag in Idlib beigesetzt.
Weltweit löste Alkharboutlis Tod Bestürzung aus. dpa-Chefredakteur Sven Gösmann drückte seine tiefe Trauer über den Verlust des Kollegen aus und würdigte dessen journalistisches Engagement. Alkharboutli begann seine Karriere als Fotojournalist 2015 und arbeitete seit 2017 für die dpa, wie der Stern (https://www.stern.de/politik/ausland/buergerkrieg--dpa-fotograf-alkharboutli-in-syrien-getoetet-35282536.html) berichtet. Vor seiner journalistischen Laufbahn studierte er Ingenieurwissenschaften an der Universität Damaskus. Seine Fotografien aus dem syrischen Bürgerkrieg erhielten internationale Anerkennung, darunter die Young Reporter Trophy des französischen Prix Bayeux im Jahr 2020. Ein Jahr später gewann er mit einer Bildserie über Kinder beim Karatetraining die Kategorie Sport bei den Sony World Photography Awards.
Die Kampfhandlungen in Syrien haben in den vergangenen Tagen wieder an Heftigkeit zugenommen. Die HTS eroberte Aleppo und rückte auf Hama vor, wo es zu schweren Gefechten mit Regierungstruppen kam. Die syrische und russische Luftwaffe flogen zahlreiche Angriffe auf die Rebellen. Wie die Rhein-Zeitung (https://www.rhein-zeitung.de/deutschland-welt/politik/dpa-fotograf-alkharboutli-in-syrien-getoetet_arid-4007209.html) berichtet, starteten die Assad-Truppen eine Gegenoffensive und drängten die Rebellen nördlich von Hama zurück. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldet über 570 Tote, darunter fast 100 Zivilisten.
Der syrische Bürgerkrieg begann 2011 mit friedlichen Protesten gegen Präsident Baschar al-Assad, die in einen blutigen Konflikt eskalierten. Assad wird von Russland und dem Iran unterstützt, während die Rebellen verschiedene Gruppierungen umfassen, darunter die HTS, die als Nachfolgerin der Al-Nusra-Front gilt. Analysten vermuten, dass die Rebellen die militärische Ablenkung Russlands und des Irans durch den Ukraine-Krieg bzw. den Konflikt mit Israel ausnutzen.
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