18.12.2024
U-Boot-Auftrag für TKMS: Milliardeninvestition in maritime Sicherheit

Bundestagsausschuss gibt grünes Licht für vier weitere U-Boote

Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat die Beschaffung von vier zusätzlichen U-Booten der Klasse U212 CD genehmigt. Der Auftragswert beläuft sich auf 4,7 Milliarden Euro. Die U-Boote werden bei Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) in Wismar gebaut und sind Teil eines gemeinsamen Projekts mit Norwegen, von dem der Standort Wismar besonders profitiert (Frankfurter Allgemeine Zeitung). Die Zustimmung erfolgte mit den Stimmen der Union und der FDP. Insgesamt wurden dem Ausschuss 38 Rüstungsvorlagen mit einem Gesamtvolumen von rund 21 Milliarden Euro vorgelegt, wovon etwa 7 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen für die Bundeswehr stammen (dpa). Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) dankte der Opposition für die Zustimmung und unterstrich die Bedeutung der Stärkung der deutschen Verteidigungsfähigkeit angesichts der russischen Bedrohung.

Deutschland und Norwegen hatten bereits 2021 einen Vertrag über die Beschaffung von zunächst sechs U-Booten der Klasse U212 CD unterzeichnet. Deutschland plant nun die Bestellung von vier weiteren Booten, Norwegen zwei (dpa). "CD" steht für "Common Design" und bezeichnet die gleiche Bauweise, die Kosten senken und die Zusammenarbeit vereinfachen soll. Die rund 72 Meter langen U-Boote werden mit einer 30-köpfigen Besatzung operieren und über verbesserte Sensorik verfügen.

Der Inspekteur der Marine, Jan Christian Kaack, sprach von einem "sehr guten Tag" für die U-Boot-Waffe und die Sicherheit Deutschlands. Die Entscheidung stärke die Verteidigungsfähigkeit an der NATO-Nordflanke erheblich (dpa). Die neuen U-Boote bieten größere Reichweiten, verbesserte Sensorik und erstmals die Möglichkeit des Flugkörpereinsatzes von einem U-Boot aus.

Die Oppositionsparteien betonten die gemeinsame Verantwortung für die äußere Sicherheit. Unionsfraktionsvize Johann Wadephul (CDU) hob die Bedeutung einer modernen U-Boot-Waffe angesichts der Bedrohung der unterseeischen Infrastruktur hervor. Die fraktionsübergreifende Entscheidung zeige, dass Verteidigungs- und Sicherheitsfragen vom Wahlkampf ausgenommen seien. Auch der FDP-Verteidigungshaushälter Karsten Klein betonte die gemeinsame Verantwortung für die äußere Sicherheit. Der SPD-Verteidigungshaushälter Andreas Schwarz sprach von einer "gelebten Zeitenwende", da in diesem Jahr 97 Rüstungsvorlagen für fast 60 Milliarden Euro beschlossen wurden. Für die Werft in Wismar könnte der Auftrag ein Befreiungsschlag sein (NDR).

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