19.12.2024
U-Boot-Bau in Wismar: Milliardeninvestition und neue Arbeitsplätze

Deutschland investiert in U-Boot-Flotte: Vier neue U-Boote der Klasse 212 CD für die Marine

Der Deutsche Bundestag hat den Bau von vier zusätzlichen U-Booten der Klasse 212 CD beschlossen. Dieser bedeutende Schritt zur Modernisierung der Marine unterstreicht die anhaltende Relevanz von U-Booten in der gegenwärtigen Sicherheitslage. Der Auftrag für die deutschen Einheiten beläuft sich auf 4,7 Milliarden Euro (dpa) und geht an Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) (F.A.Z.). TKMS-Chef Oliver Burkhard bezeichnete den Auftrag als wichtigen Beitrag zur „Zeitenwende“ im maritimen Bereich.

Die neuen U-Boote werden am ehemaligen MV-Werften-Standort in Wismar gebaut, den TKMS übernommen hat. Das Unternehmen plant, einen dreistelligen Millionenbetrag in die Modernisierung der Werft zu investieren, um sie für den U-Boot-Bau auszustatten (NDR). Ziel ist es, sowohl Über- als auch Unterwasserschiffe gleichzeitig bauen zu können. Bei voller Auslastung könnten in Wismar bis zu 1500 neue Arbeitsplätze entstehen (NDR). TKMS-Chef Burkhard betonte die gut gefüllten Auftragsbücher und die starke Positionierung des Unternehmens im nationalen und internationalen Wettbewerb (dpa).

Die Entscheidung für den U-Boot-Bau wurde von Regierung und Opposition gemeinsam getroffen (t-online). Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) dankte der Opposition für die Zustimmung und unterstrich die Bedeutung der Entscheidung für die deutsche Sicherheit angesichts der Bedrohung durch Russland. Der Inspekteur der Marine, Jan Christian Kaack, hob die verbesserte Sensorik, die größere Reichweite und die Möglichkeit zum Einsatz von Flugkörpern der neuen U-Boote hervor.

Die U-Boote sind Teil eines gemeinsamen Projekts mit Norwegen (RND). Beide Länder hatten 2021 einen Vertrag über sechs U-Boote der Klasse 212 CD geschlossen. Deutschland bestellt nun vier weitere und Norwegen zwei. „CD“ steht für „Common Design“, was auf die baugleiche Konstruktion zur Kostenreduzierung und Vereinfachung der Zusammenarbeit hinweist. Die neuen U-Boote werden etwa 72 Meter lang sein und eine Besatzung von 30 Personen haben.

Neben dem U-Boot-Auftrag hat der Haushaltsausschuss weitere Rüstungsprojekte im Wert von rund 21 Milliarden Euro bewilligt (BR). Dies umfasst Projekte für Marine, Heer und Luftwaffe, die mit insgesamt rund 7 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen für die Bundeswehr finanziert werden. Der U-Boot-Auftrag gehört zu den größten Einzelprojekten.

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