Ein 37-jähriger Mann sitzt in Untersuchungshaft, weil er eine Frau über Monate hinweg bedroht und schließlich ein Feuer gelegt haben soll. Wie die Zeit berichtet, erfolgte die Festnahme nach monatelangen Beleidigungen, Drohungen und einem Brandanschlag. Polizei und Staatsanwaltschaft gaben bekannt, dass der Beschuldigte trotz eines gegen ihn verhängten Aufenthaltsverbots seit November mehrfach die Adresse der Frau aufgesucht und dabei unter anderem Gartenmöbel und die Haustür beschädigt habe.
Am Sonntag eskalierte die Situation, als der Mann einen Sichtschutz am Gartenzaun anzündete. Die Polizei traf ein, nachdem das Feuer bereits erloschen war. Als Motiv für das Stalking wird eine vom Opfer initiierte Beendigung des Kontakts vermutet. Solche Fälle von Stalking, die das Leben der Opfer massiv beeinträchtigen, sind leider keine Ausnahme. Laut Polizeiberatung sind Frauen überproportional häufig Opfer von Stalking, während die Täter in der Regel männlich sind.
Wie die polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes erklärt, geht es Stalkern darum, Macht und Kontrolle über ihr Opfer auszuüben. Die Motive reichen von Rachegelüsten bis hin zu Liebeswahn. Stalking kann sich in vielfältigen Formen manifestieren, von Verfolgung und Beobachtung des Opfers über Telefonterror und Nachrichtenbombardements bis hin zu unerwünschten Geschenken. Die psychischen und physischen Folgen für die Betroffenen sind oft gravierend und können zu Traumata führen.
Die Website Hilfe-Info des Bundesministeriums der Justiz betont, dass Stalking eine Straftat ist und Opfer sich nicht damit abfinden müssen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich zu wehren, zum Beispiel die Einschaltung der Polizei, die Dokumentation aller Stalking-Vorfälle und die Beantragung einer Auskunftssperre. Wichtig ist, dass Betroffene keine Scheu haben, Hilfe in Anspruch zu nehmen, sei es bei Freunden, Familie, der Polizei oder Beratungsstellen.
Einen ähnlichen Fall schilderte die Landeszeitung im Jahr 2020. Ein Mann terrorisierte seine Ex-Freundin monatelang und legte schließlich Feuer am Elternhaus des Opfers. Die Frau litt noch lange unter den Folgen des Stalkings und erlebte Panikattacken. Der Täter wurde schließlich festgenommen und in Untersuchungshaft genommen.
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