17.12.2024
VW und IG Metall: Tarifverhandlungen stocken weiter

Stockende Tarifverhandlungen zwischen VW und IG Metall

Die Tarifgespräche zwischen Volkswagen und der IG Metall befinden sich weiterhin in einer Sackgasse. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/17/vw-und-ig-metall-ringen-weiter-um-tarifeinigung) berichtet, blieben auch nach einem zweitägigen Verhandlungsmarathon in Hannover nennenswerte Fortschritte aus. Verhandlungsteilnehmer berichten von anhaltend großen Differenzen in den jeweiligen Positionen. Ein Scheitern der Verhandlungen wird nicht ausgeschlossen.

Die Gespräche, die am Montag begannen und bis spät in die Nacht dauerten, wurden am Dienstagvormittag fortgesetzt. Etwa 70 Vertreter von Volkswagen und der IG Metall verhandeln in einem Hotel in Hannover, sowohl im Plenum als auch in kleineren Arbeitsgruppen. Über die Inhalte der Verhandlungen wurde Stillschweigen vereinbart.

Im Zentrum des Konflikts stehen die von Volkswagen aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage geplanten Sparmaßnahmen. Wie verschiedene Medien, darunter der Tagesspiegel (https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/autokrise-vw-und-ig-metall-ringen-um-tarifeinigung-12880642.html) und die Süddeutsche Zeitung (https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/autoindustrie-vw-und-ig-metall-ringen-weiter-um-tarifeinigung-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241217-930-320718), berichten, verlangt VW Lohnkürzungen von zehn Prozent, die Streichung von Boni und Zulagen sowie eine geringere Anzahl an Übernahmen von Auszubildenden. Auch Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen sind im Gespräch. Die IG Metall fordert dagegen den Erhalt aller Standorte und eine Beschäftigungsgarantie für die rund 130.000 Mitarbeiter. Dauerhafte Lohneinbußen lehnt die Gewerkschaft kategorisch ab und bezeichnet diese als „rote Linie“. Ein Angebot der IG Metall, vorerst auf Lohnerhöhungen zu verzichten, wurde von VW als unzureichend zurückgewiesen.

Beide Seiten hatten im Vorfeld den Wunsch nach einer Einigung noch vor Weihnachten geäußert. VW-Verhandlungsführer Arne Meiswinkel unterstrich die Dringlichkeit einer Lösung. Auch Betriebsratschefin Daniela Cavallo sprach die Sorgen der Belegschaft über die anhaltende Unsicherheit an. Wie dpa berichtet, musste Meiswinkel die Verhandlungen am Dienstag für einige Stunden unterbrechen, um dem Konzernvorstand in Wolfsburg Bericht zu erstatten. Dort hatte Konzernchef Oliver Blume Anfang Dezember den Sparkurs verteidigt und dafür Kritik von den Mitarbeitern erhalten. Am Montag waren Markenchef Thomas Schäfer und Personalvorstand Gunnar Kilian erstmals persönlich bei den Verhandlungen anwesend.

Im Gegensatz zur vorherigen Tarifrunde kam es dieses Mal bei VW zu keinen Warnstreiks. Die IG Metall hatte den Konzern Anfang Dezember bereits zweimal mit Warnstreiks belegt, an denen sich laut Gewerkschaftsangaben jeweils rund 100.000 Beschäftigte beteiligt hatten. Sollte es in der aktuellen Verhandlungsrunde zu keiner Einigung kommen, droht die Gewerkschaft mit einer Ausweitung der Arbeitskampfmaßnahmen im neuen Jahr.

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