Die Zukunft des LNG-Terminals in Wilhelmshaven ist weiterhin ein zentrales Thema der deutschen Energiepolitik. Entgegen vorheriger Annahmen soll das Terminal nun doch Gas liefern, wie die Zeit berichtet (Zeit Online, 28.12.2024). Die Inbetriebnahme und der Betrieb von LNG-Terminals sind Teil einer umfassenderen Diskussion über die Energieversorgungssicherheit Deutschlands und die damit einhergehenden ökologischen Folgen.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert den Bau neuer fossiler Infrastruktur wie LNG-Terminals. Sie argumentiert, dass solche Projekte die Energiewende behindern und langfristige Lieferverträge Deutschland über Jahre an den Import von Fracking-Gas binden (duh.de). Die DUH plädiert stattdessen für den Ausbau erneuerbarer Energien, die Steigerung der Energieeffizienz und die Produktion von grünem Wasserstoff. Sie beruft sich auf Berechnungen von Energieinstituten und Lageberichte der Bundesnetzagentur, welche die Stabilität der deutschen Energieversorgung bestätigen und somit die Notwendigkeit neuer Importterminals für Flüssigerdgas (LNG) in Frage stellen.
Besonders kritisch sieht die DUH das LNG-Beschleunigungsgesetz (LNGG). Ihrer Ansicht nach untergräbt dieses Gesetz wichtige Prüfpflichten, schränkt Beteiligungsrechte der Zivilgesellschaft ein und schwächt das Naturschutzrecht (duh.de). Die DUH befürchtet, dass durch die beschleunigten Genehmigungsverfahren erhebliche Schäden an sensiblen Ökosystemen und die Gefährdung bedrohter Arten in Kauf genommen werden. Auch die geplante Umrüstung der LNG-Terminals für den Import von Wasserstoff bewertet die DUH als vage und unverbindlich und sieht darin die Gefahr eines fossilen Lock-ins für Deutschland.
Die DUH fordert ein Importverbot für Fracking-Gas und unterstreicht die Notwendigkeit einer Umstellung auf klimafreundliche Energiequellen. Sie verweist auf Studien, beispielsweise des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) vom September 2023, die die Notwendigkeit des LNG-Terminals auf Rügen für die Gasversorgung Ostdeutschlands anzweifeln (duh.de).
Die Diskussion um das LNG-Terminal in Wilhelmshaven zeigt deutlich den Konflikt zwischen dem kurzfristigen Bedarf an Energiesicherheit und den langfristigen Zielen der Energiewende. Die Bundesregierung betrachtet den Bau von LNG-Terminals als notwendige Maßnahme zur Sicherung der Energieversorgung, während Umweltverbände die damit verbundenen Umweltrisiken kritisieren und einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien fordern.
Quellen: - Zeit Online: https://www.zeit.de/news/2024-12/28/lng-terminal-wilhelmshaven-soll-doch-liefern - Deutsche Umwelthilfe (DUH): https://www.duh.de/informieren/energiewende/keine-lng-terminals-fuer-fossiles-gas/