September 18, 2024
Zukunft der Limburger Tauben im Spannungsfeld zwischen Tierschutz und Stadtpolitik

Tiere: Zukunft von Limburger Tauben weiter unklar

Rund drei Monate nach dem Bürgerentscheid zur Tötung von Limburger Stadttauben bleibt die Zukunft der Tiere ungewiss. Die Stadtverwaltung hat kürzlich bekannt gegeben, dass die ursprünglich angedachte Lösung, die Vögel in betreuten Taubenhäusern unterzubringen, derzeit politisch nicht gewünscht sei. Eine Pressesprecherin der Stadt erklärte, dass der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung sowie das Ergebnis des Bürgerentscheides rechtlich und politisch bindend sind und daher umgesetzt werden müssen. Die Stadtverordneten halten an diesem Beschluss fest.

Die Diskussion um die Dezimierung der Taubenpopulation in Limburg zieht sich bereits seit mehreren Monaten hin. Bei einem Bürgerentscheid im Juni stimmte eine Mehrheit der Wähler für die Umsetzung eines entsprechenden Beschlusses, der die Tötung der Tauben vorsieht. Dabei war im Gespräch, die Tauben durch Betäubung und anschließenden Genickbruch zu töten.

Die Stadtverordnetenversammlung hatte zudem beschlossen, auf die Einrichtung von Taubenhäusern zur Geburtenkontrolle der Vögel zu verzichten. Dies bedeutet, dass solche Einrichtungen nur durch Initiativen von Institutionen oder Privatpersonen realisiert werden können. Das Stadttaubenprojekt hatte sich um die Finanzierung und den Bau von Taubenschlägen bemüht und wollte diese mit Hilfe von Spenden und ehrenamtlichen Arbeitsleistungen betreuen. Die Stadt hat jedoch erklärt, dass die betreuten Taubenhäuser aktuell keine Option sind.

Erneute Zählung der Taubenpopulation

Vor einiger Zeit wurde eine Zählung durchgeführt, die ergab, dass sich rund 700 Tauben in Limburg befinden. Die Stadt hat das erklärte Ziel, die Population auf etwa 300 Tiere zu reduzieren. Idealerweise sollte dies ohne Tötung der Tiere geschehen, was jedoch zunehmend unwahrscheinlich erscheint. Die Stadt hat kürzlich eine erneute Zählung der Tiere durchgeführt, deren Ergebnisse nun ausgewertet werden müssen. Anschließend soll die Ausschreibung der Leistungen erfolgen, die sich auf die Tötung der Tiere bezieht, gefolgt von der Vergabe durch den Magistrat. Dieser Prozess könnte einige Wochen in Anspruch nehmen.

Empörung der Tierschutzinitiativen

Die Initiative Stadttaubenprojekt hat sich über die Ablehnung der betreuten Taubenhäuser empört. Eine Sprecherin äußerte, dass man extrem verärgert sei, da die Stadt die Zählung der Tauben anders als vereinbart ohne Beteiligung der Tierschützer durchgeführt habe. Dies führe zu einem hohen Maß an Misstrauen bezüglich der Professionalität und Transparenz der Zählung.

Unklar bleibt auch, ob für einen Teil der Tiere eine Rettung in Aussicht steht. Die Tierschutzgemeinschaft Gut Aiderbichl aus Salzburg hat angeboten, rund 200 Tauben aus Limburg auf einem ihrer Heimathöfe im oberpfälzischen Eslarn unterzubringen. Ob dieses Angebot in die Planungen einbezogen werden kann, hängt jedoch vom Ergebnis der Taubenzählung ab.

Zusammenfassung der Situation

Die Situation der Limburger Tauben bleibt angespannt, da die Stadtverwaltung an dem Beschluss festhält, die Population durch Tötung zu verringern. Gleichzeitig gibt es Bestrebungen von Tierschutzorganisationen, alternative Lösungen zu finden, um die Tiere zu retten. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um zu klären, welche Maßnahmen letztlich ergriffen werden und ob die Tauben eine Chance auf ein Überleben haben.

Die Diskussion um die Limburger Tauben wirft grundlegende Fragen zum Umgang mit Stadttauben und dem Tierschutz auf. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und ob eine Einigung zwischen den verschiedenen Interessenvertretern erzielt werden kann.

Quellen: - dpa Hessen - Zeit Online - Frankfurter Allgemeine Zeitung

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