September 8, 2024
Zukunft des Para-Sports: Taten statt Worte gefordert

DBS-Präsident Beucher nach Paralympics 2024: „Es müssen jetzt Taten folgen“

Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbands (DBS), äußerte sich in einem Interview zur Medaillenbilanz der deutschen Para-Athleten bei den Paralympics 2024 in Paris. Beucher betonte, dass die Anzahl der gewonnenen Medaillen nicht das Hauptaugenmerk sei. Stattdessen hob er die bedeutenden Platzierungen der Athleten hervor, die sich auf den Rängen vier bis acht platzierten. Diese Ergebnisse seien ein Zeichen für die hohe Leistungsfähigkeit der Athleten und deren Qualifikation für die Spiele, was bereits eine große Errungenschaft darstelle.

„Wir zählen keine Medaillen. Aber wir weisen auch keine zurück. Ich bin sehr zufrieden, dass wir mehr als 60 Plätze zwischen den Rängen vier und acht bekommen haben“, so Beucher. Diese Athleten gehören zu den besten der Welt, und ihre Leistungen sollten gewürdigt werden. Die Paralympics bieten eine Plattform, um die Fähigkeiten und den Kampfgeist der Sportler zu zeigen, die oft mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert sind.

Ein zentrales Thema, das Beucher ansprach, war die Notwendigkeit, die Barrierefreiheit in Paris zu verbessern. Er forderte von den Organisatoren der Spiele, dass sie sicherstellen, dass alle Sportstätten und das Umfeld für Menschen mit Behinderungen zugänglich sind. „Es müssen jetzt Taten folgen“, sagte Beucher und forderte eine klare Verpflichtung zur Inklusion und Barrierefreiheit. Dies sei nicht nur für die Athleten wichtig, sondern auch für die Zuschauer und die gesamte Gesellschaft.

Beucher äußerte zudem ein klares Bekenntnis zum Para-Sport in Deutschland. Die Paralympics seien nicht nur ein sportliches Ereignis, sondern auch eine Gelegenheit, das Bewusstsein für die Herausforderungen und Errungenschaften von Menschen mit Behinderungen zu schärfen. Er betonte, dass der DBS weiterhin daran arbeiten werde, die Sichtbarkeit des Para-Sports zu erhöhen und die gesellschaftliche Akzeptanz zu fördern.

Ein weiterer Aspekt, den Beucher ansprach, war die Rolle der Medien und der Öffentlichkeit. Er appellierte an die Berichterstattung über die Paralympics, die Leistungen der Athleten in den Vordergrund zu stellen und nicht nur die Medaillenbilanz zu betrachten. „Die Geschichten der Athleten sind inspirierend und verdienen es, erzählt zu werden“, sagte er. Die Medien sollten dazu beitragen, das Bild des Para-Sports zu verändern und die Leistungen der Athleten angemessen zu würdigen.

In Bezug auf die aktuellen Herausforderungen, mit denen Para-Athleten konfrontiert sind, verwies Beucher auf die Situation der ukrainischen Para-Sportler, die aufgrund des Krieges in ihrer Heimat besondere Schwierigkeiten erleben. Diese Athleten nehmen an den Paralympics teil und kämpfen nicht nur für Medaillen, sondern auch für Frieden und Anerkennung. Beucher betonte, dass die Solidarität mit diesen Athleten von großer Bedeutung ist und dass der Sport eine Plattform für Frieden und Verständigung bieten kann.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Beucher eine klare Vision für die Zukunft des Para-Sports in Deutschland hat. Er fordert nicht nur eine bessere Unterstützung und Sichtbarkeit für die Athleten, sondern auch konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit und Inklusion. „Es müssen jetzt Taten folgen“, ist nicht nur ein Appell an die Organisatoren der Paralympics, sondern an die gesamte Gesellschaft, die Verantwortung für die Förderung des Para-Sports zu übernehmen.

Die Paralympics 2024 in Paris bieten eine wichtige Gelegenheit, die Leistungen und den Kampfgeist der Para-Athleten zu würdigen und gleichzeitig die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind, ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Der DBS unter Beucher wird weiterhin an der Seite der Athleten stehen und sich für ihre Rechte und Anerkennung einsetzen.

Quellen: F.A.Z.

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