16.12.2024
Zweifel An CNN-Bericht Und Neue Diplomatische Initiativen In Syrien

Syrien: Zweifel an CNN-Bericht und diplomatische Bemühungen

Die syrische Faktenprüfer-Gruppe Verify-Sy hat einen Mann, der in einer CNN-Reportage als befreiter Häftling des berüchtigten Sednaja-Gefängnisses präsentiert wurde, als mutmaßlichen Folterer identifiziert. Laut Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) handelt es sich bei dem Mann um einen Oberleutnant des syrischen Luftwaffengeheimdienstes. Die CNN-Reportage, die die Suche nach vermissten Gefangenen des Assad-Regimes dokumentiert, zeigt den Mann unter dem Namen Adel Gharbal bei seiner angeblichen Befreiung. Sein sauberes und gesundes Erscheinungsbild wirft Fragen über die Glaubwürdigkeit der Darstellung seiner angeblichen dreimonatigen Einzelhaft auf. Verify-Sy identifizierte den Mann als Salama Mohammad Salama, auch bekannt als „Abu Hamza“. Verify-Sy zufolge war Salama in Homs für Erpressung und Diebstahl bekannt und wurde aufgrund von Konflikten mit Kollegen über die Verteilung erpresster Gelder inhaftiert. Die Inhaftierung dauerte weniger als einen Monat.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump bezeichnete den Sturz Assads als "feindliche Übernahme" durch die Türkei. Die FAZ berichtet weiter, dass Trump das Vorgehen der Türkei lobte, bei dem "nicht viele Menschen ums Leben gekommen seien". Assad bezeichnete er als "Schlächter".

Die EU-Außenminister beraten über die Situation in Syrien und die mögliche Rückkehr von Flüchtlingen. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas entsendet einen Diplomaten nach Damaskus, um mit der syrischen Regierung in Kontakt zu treten. Die humanitäre Lage in den syrischen Kurdengebieten bleibt weiterhin prekär, wie Matthias Ebert vom SWR aus Qamischli berichtet. Schulen dienen als überfüllte Flüchtlingsunterkünfte, und die Wasser- und Energieversorgung ist stark beeinträchtigt. Der Anführer der HTS, Ahmed al-Scharaa, kündigte die Entwaffnung aller Milizen an und rief geflüchtete Syrer zur Rückkehr auf.

Wie die Tagesschau berichtet, führte Israel einen Luftangriff auf ein ehemaliges Schulgebäude im Süden des Gazastreifens durch. Nach palästinensischen Angaben wurden dabei etwa 20 Menschen getötet. Die israelische Armee behauptet, das Gebäude sei ein Kommandozentrum der Hamas gewesen. Die Außenminister mehrerer arabischer Staaten trafen sich in Jordanien und forderten einen friedlichen Übergang in Syrien. Der türkische Außenminister Hakan Fidan fordert die Auflösung der Kurdenmiliz YPG.

Quellen:
Weitere
Artikel