2.11.2024
75 Jahre F.A.Z. in Frankfurt: Lokaljournalismus im Wandel der Zeit

Zwischen Skyline und Äpfelwein: Die Lokalberichterstattung der F.A.Z. seit 1949

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) ist seit ihrer Gründung 1949 eng mit Frankfurt und der Rhein-Main-Region verbunden. Wie Manfred Köhler in der F.A.Z. vom 2. November 2024 berichtet, war die Wiedereröffnung der Alten Oper 1981 ein symbolträchtiges Ereignis für die Stadt und die Zeitung. Die F.A.Z. berichtete ausführlich und lobend über den Wiederaufbau, der die „Renaissance des bürgerlichen Frankfurts“ markierte. Diese enge Verbundenheit mit der Stadt und ihren Bürgern prägt die Lokalberichterstattung der F.A.Z. seit 75 Jahren.

Von Beginn an widmete sich die F.A.Z. nicht nur der Politik, Wirtschaft und Kultur der Region, sondern auch dem Alltag der Leser. Restaurantkritiken, Veranstaltungshinweise und Ausflugstipps gehörten ebenso zum Programm wie die Einordnung wichtiger Nachrichten. Die Reihe „Frankfurter Gesichter“, die 1959 ins Leben gerufen wurde, ist bis heute ein Beispiel für die besondere Beziehung der Redaktion zu den Menschen der Stadt. Auch die Miniglosse, die erstmals 1965 erschien, ist ein fester Bestandteil des Lokalressorts und sorgt bis heute für Diskussionen unter den Lesern. Ein besonders prägnantes Beispiel, das Köhler anführt, ist die Miniglosse von Thomas Kirn vom 28. Oktober 1981, die die hohen Preise im Bistro der Alten Oper kritisierte.

Im Laufe der Jahre wuchs die Redaktion und die Berichterstattung wurde umfangreicher. Aus „Frankfurt und Umgebung“ wurde die „Zeitung für Frankfurt“ und schließlich die „Rhein-Main-Zeitung“. Wie Carsten Knop in der F.A.Z. vom 1. November 2024 ausführt, ist die regionale Berichterstattung der F.A.Z. ein Beispiel dafür, wie moderner Lokaljournalismus auch im digitalen Zeitalter bestehen kann. Die Zeitung versteht sich als unabhängige Stimme der Region und bietet verlässliche Informationen, die zur Meinungsbildung der Bevölkerung beitragen. Die Redaktion ist tief in der Region verwurzelt und bietet ein breites Spektrum an Themen, das von Politik und Wirtschaft bis hin zu Kultur und Sozialem reicht.

Die F.A.Z. hat durch ihre kontinuierliche Berichterstattung das regionale Bewusstsein gefördert und schafft ein Gefühl der Gemeinschaft. Die Einordnung der regionalen Berichterstattung in den nationalen und internationalen Kontext ist ein weiterer wichtiger Aspekt der Arbeit der Rhein-Main-Redaktion. Knop betont die Bedeutung des Lokaljournalismus für die demokratische Beteiligung und warnt vor den Gefahren des digitalen Wandels, der in den USA zur Entstehung von „News Deserts“ geführt hat.

Die F.A.Z. ist sich ihrer Verantwortung als regionales Leitmedium bewusst und setzt auf einen modernen Konservatismus, der offen für Neues ist, aber gleichzeitig Distanz zu Extremen wahrt. Wie aus einem Artikel von Manfred Köhler vom 1. November 2019 hervorgeht, war das Verhältnis der F.A.Z. zu Frankfurt nicht immer einfach. Die Zeitung verstand sich von Anfang an als liberales Blatt und positionierte sich kritisch gegenüber der deutschen Kartelltradition. Diese Haltung führte in den 1950er-Jahren zu Konflikten mit einigen Förderern aus der Wirtschaft. Trotz dieser Schwierigkeiten blieb die F.A.Z. ihrer Heimatstadt treu und prägt bis heute die lokale Medienlandschaft.

Quellen:

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