30.10.2024
Tasereinsatz in Landstuhl Verfahrenseinstellung nach Todesfall

Tod nach Tasereinsatz: Verfahren eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Zweibrücken hat das Verfahren gegen zwei Polizisten wegen fahrlässiger Tötung nach einem Tasereinsatz eingestellt. Wie die Zeit am 30. Oktober 2024 berichtete, sei kein Tatverdacht gegen die Beamten erkennbar. Der Fall ereignete sich im Mai 2024 in Landstuhl (Pfalz), wo ein 38-jähriger Mann im Anschluss an einen Polizeieinsatz verstarb.

Angehörige hatten die Polizei gerufen, da der Mann randalierte und sich selbst verletzte. Beim Eintreffen der Polizei soll der Mann die Beamten angegriffen haben, woraufhin diese einen Taser einsetzten. Der 38-Jährige verlor daraufhin das Bewusstsein und wurde von den Polizisten reanimiert, bis der Rettungsdienst eintraf. Trotz der Bemühungen verstarb der Mann später im Krankenhaus.

Die Staatsanwaltschaft Zweibrücken erklärte, der Einsatz des Tasers sei rechtmäßig gewesen. Rechtsmedizinische Untersuchungen hätten keinen eindeutigen Beweis dafür geliefert, dass der Tasereinsatz todesursächlich war. Wie die Süddeutsche Zeitung am 30. Oktober 2024 ebenfalls berichtete, komme insbesondere eine bereits bestehende Intoxikation des Verstorbenen als Todesursache in Betracht. Was genau unter dieser Intoxikation zu verstehen ist, wurde nicht näher erläutert.

Diese Einschätzung unterscheidet sich von der vorläufigen Obduktionsergebnis im Mai. Damals wurde eine durch den Stromschock ausgelöste Herzrhythmusstörung, begünstigt durch Betäubungsmittel und Medikamente, als wahrscheinlichste Todesursache genannt, wie der SWR bereits am 3. Mai 2024 berichtete.

Die Diskussion um den Einsatz von Tasern bei der Polizei wird durch diesen Fall erneut befeuert. Während Befürworter den Taser als wichtiges Einsatzmittel zwischen Pfefferspray und Schusswaffe sehen, weisen Kritiker auf die potenziellen gesundheitlichen Risiken hin. Der Bayerische Rundfunk berichtete am 21. August 2024 über die Argumente für und gegen den Einsatz von Tasern. Auch der Spiegel berichtete am 7. September 2024 über die kontroverse Debatte rund um den Taser.

Der Fall des in Dortmund durch Polizeischüsse getöteten Mouhamed Dramé zeigt ebenfalls die Komplexität und die möglichen Gefahren von Polizeieinsätzen, wie die taz am 7. März 2024 berichtete. Auch hier spielte der Einsatz eines Tasers eine Rolle.

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