Angelique Kerber, eine der bedeutendsten Tennisspielerinnen Deutschlands, hat ihre Karriere nach einem dramatischen Viertelfinalspiel bei den Olympischen Spielen in Paris beendet. In einem packenden Match gegen die 21-jährige Chinesin Zheng Qinwen verlor Kerber nach über drei Stunden Spielzeit mit 7:6 (7:4), 4:6 und 6:7 (6:8). Der letzte Ball, ein Vorhandschlag, landete im Netz und markierte das Ende einer Ära im deutschen Tennis.
Kerber, die im Januar 36 Jahre alt wurde, hatte sich vor dem Turnier entschieden, dass die Olympischen Spiele ihr letztes Turnier sein würden. Ihre Entscheidung fiel nicht leicht, aber sie fühlte, dass der Zeitpunkt für ihren Abschied gekommen war. „Ich hätte nicht besser aufhören können“, sagte sie nach dem Spiel, sichtlich zufrieden mit ihrer Leistung und dem Verlauf ihrer Karriere.
Nachdem der Schlusspfiff gefallen war, wählte Kerber einen bescheidenen Abschied. Anstatt große Gesten zu machen, ging sie direkt ans Netz, um Zheng zu gratulieren. Sie schob den verschlagenen Ball zur Seite und winkte dem Publikum ein letztes Mal zu, bevor sie in die Kabine verschwand. Es war ein unprätentiöses Ende, das gut zu ihrem Charakter passte.
Angelique Kerber begann ihre professionelle Tennis-Karriere vor mehr als 18 Jahren und hat seither zahlreiche Erfolge gefeiert. Sie ist die erste deutsche Spielerin seit Steffi Graf, die die Nummer 1 der Weltrangliste erreichte, und sie führte das Ranking insgesamt 34 Wochen an. Kerber kann auf drei Grand-Slam-Titel zurückblicken: die Australian Open und die US Open im Jahr 2016 sowie Wimbledon im Jahr 2018. Insgesamt gewann sie 25 WTA-Turniere und erreichte 18 Finalteilnahmen.
Ihr Weg zum Erfolg war jedoch nicht immer einfach. Nach einer 18-monatigen Auszeit wegen der Geburt ihrer Tochter im Februar 2023 kehrte Kerber auf die Tennisbühne zurück und bewies, dass sie trotz der Herausforderungen, die das Muttersein mit sich bringt, immer noch auf höchstem Niveau konkurrieren kann. Ihr Abschied in Paris stellte eine Art Versöhnung mit der Stadt dar, in der sie schon viele bedeutende Momente ihrer Karriere erlebte.
Paris war für Kerber stets ein Ort voller Erinnerungen. 2007 erreichte sie zum ersten Mal das Hauptfeld der French Open, und 2012 feierte sie ihren ersten WTA-Titel in der französischen Hauptstadt. Ihre Leistung bei den Olympischen Spielen 2016, wo sie die Silbermedaille gewann, bleibt ebenfalls unvergessen. Mit ihrem letzten Spiel in Paris schloss sich der Kreis und sie konnte mit einem guten Gefühl nach Hause fahren.
Die Karriere von Angelique Kerber hat nicht nur das deutsche Tennis geprägt, sondern auch zahlreiche Fans weltweit inspiriert. Sie hat gezeigt, dass harte Arbeit und Hingabe im Sport belohnt werden. Ihre Erfolge haben Millionen von Menschen dazu motiviert, selbst aktiv zu werden und ihre Träume zu verfolgen.
Kerber betonte nach ihrem letzten Spiel, dass sie stolz auf das ist, was sie erreicht hat: „Ich habe alles erreicht, wovon ich geträumt habe. Ich bin einfach nur stolz, was ich hier nochmal geleistet habe.“ Diese Worte spiegeln die Dankbarkeit und Zufriedenheit wider, die viele Athleten empfinden, wenn sie am Ende ihrer Karriere zurückblicken.
Mit ihrem Rücktritt öffnet sich für Kerber ein neues Kapitel in ihrem Leben. Sie hat bereits angedeutet, dass sie möglicherweise in anderen Bereichen des Tennis tätig werden könnte, sei es als Trainerin oder in einer anderen Funktion im Sport. Ihre Erfahrungen und ihr Wissen könnten zukünftigen Generationen von Spielern zugutekommen.
In den kommenden Monaten wird sich zeigen, wie Kerbers Leben nach dem Tennis aussehen wird. Eines ist jedoch sicher: Ihr Erbe wird im deutschen und internationalen Tennis weiterleben.
Das Karriereende von Angelique Kerber markiert das Ende einer beeindruckenden Ära im Tennis. Ihre Leistungen, ihre Hingabe und ihr Charakter haben sie zu einer der größten Sportlerinnen Deutschlands gemacht. Mit einem letzten, denkwürdigen Spiel in Paris hat sie nicht nur ihre Karriere beendet, sondern auch einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
