Fährt er oder fährt er nicht? Diese Frage elektrisiert derzeit die Ski-Welt. Gemeint ist der österreichische Ski-Star Marcel Hirscher, dessen mögliches Comeback beim Saisonauftakt in Sölden für hitzige Spekulationen sorgt. Wie die „Zeit“ berichtet, ist noch völlig unklar, ob der 35-Jährige bereits beim ersten Riesenslalom des Winters am kommenden Sonntag (27.10.2024) an den Start gehen wird.
Fest steht: Die Ski-Welt blickt gespannt nach Sölden. Hirscher, achtfacher Gesamtweltcupsieger, hatte 2019 seine Karriere eigentlich für beendet erklärt. Nun kündigt er seine Rückkehr an – und das ausgerechnet für die Niederlande, das Geburtsland seiner Mutter. Ob er bereits beim Saisonauftakt in Sölden dabei sein wird, ist jedoch fraglich. In einem Interview mit „ServusTV“ räumte Hirscher ein, dass ihm im Vergleich zur Konkurrenz rund vier Sekunden fehlen würden. Zudem sei er zuletzt krankheitsbedingt nicht optimal auf die Saison vorbereiten können.
Experten sind sich einig: Hirscher wird nur starten, wenn er sich realistische Chancen auf vordere Platzierungen ausrechnet. Felix Neureuther, langjähriger Rivale und Freund von Hirscher, bezeichnete das Comeback in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur als „Riesengeschichte“. Der Skisport brauche „genau solche Charaktere und Protagonisten“ wie Hirscher.
Sollte Hirscher tatsächlich in Sölden starten, wäre dies ein echtes Highlight für den Skisport. Neben dem Schweizer Marco Odermatt und der US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin, die als einzige wirkliche Weltstars im alpinen Skisport gelten, könnte Hirscher mit seiner Rückkehr für zusätzliche Aufmerksamkeit sorgen.
Doch nicht nur die Fans, auch die Experten sind gespannt, wie konkurrenzfähig Hirscher nach seiner langen Pause tatsächlich ist. „Er war ja schon immer ein bisschen ein Tiefstapler“, so Neureuther gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. „Damit ist er aber immer gut gefahren, es nimmt ihm vielleicht auch etwas den Druck, daher ist es in Ordnung.“
Klar ist: Hirscher hat sich mit seinem Comeback viel vorgenommen. Nach fünf Jahren Pause muss er sich erst wieder an das hohe Niveau im Weltcup gewöhnen. „Da Marcel so lange raus war, muss er alles von Grund auf neu entwickeln – und das in kurzer Zeit. Neben dem Skifahren gilt ganz viel Konzentration also auch der Materialabstimmung“, erklärte Neureuther.
Ein großes Ziel hat Hirscher jedoch fest im Blick: die WM im österreichischen Saalbach-Hinterglemm im Februar. „Einfach geil“ sei dieses Erlebnis, das er unbedingt mitnehmen wolle, zitiert ihn die „Zeit“. Da die Rückkehr nach derzeitigem Stand nur für eine Saison geplant ist, könnte die WM das letzte große Highlight in der Karriere des Ausnahmesportlers werden.
Bei seiner Rückkehr profitiert Hirscher von einer Regeländerung des Internationalen Skiverbands FIS. Diese ermöglicht es ehemaligen Top-Athleten, sich für eine Wildcard zu bewerben und so den Umweg über unterklassige Qualifikationsrennen zu umgehen.
Ob Hirscher bereits in Sölden an den Start geht oder erst später in die Saison einsteigt, wird sich in den kommenden Tagen entscheiden. Die Ski-Welt blickt gespannt auf die Entscheidung des Superstars.
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