19.10.2024
AfD strebt Einigkeit an: Bundestagswahl 2025 im Fokus

AfD: Aufruf zur Geschlossenheit vor Bundestagswahl - Demos

Die hessische AfD hat am vergangenen Wochenende in Hofheim am Taunus ihre Kandidaten für die Bundestagswahl 2025 bestimmt, und dies geschah inmitten lautstarker Proteste von Gegendemonstranten. René Aust, ein EU-Parlamentarier der AfD, rief die Mitglieder der Partei zur Geschlossenheit auf und betonte die Notwendigkeit, im Wahlkampf als Einheit aufzutreten.

Aufstellungsversammlung und Proteste

Bei der Aufstellungsversammlung in der Stadthalle Hofheim, an der rund 290 Delegierte teilnahmen, äußerte Aust, dass es zwar zu Kampfkandidaturen bei der Bestimmung der Landesliste kommen könne, jedoch im Wahlkampf die AfD als „Mannschaft“ auftreten müsse. „Auf geht's Hessen, auf geht's Deutschland - für ein besseres Land, für unser Land, für unser Vaterland!“, rief er den Delegierten zu.

Die AfD in Hessen zeigt sich optimistisch, insbesondere nach den positiven Ergebnissen ihrer Parteikollegen bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen. Der hessische Vorstandssprecher Andreas Lichert erklärte: „Aus dem Osten kommt das Licht“, was auf die Erfolge der AfD in diesen Bundesländern anspielt.

Der Bundestag und die AfD

Aktuell hat die AfD vier Abgeordnete aus Hessen im Bundestag: Jan Nolte, Mariana Harder-Kühnel, Uwe Schulz und Albrecht Glaser. Die Partei hofft, bei der kommenden Bundestagswahl, die für den 28. September 2025 angesetzt ist, weitere Sitze zu gewinnen. Allerdings wird der Bundestag aufgrund einer Wahlrechtsreform voraussichtlich kleiner werden, was die Chancen der AfD auf eine größere Vertretung im Parlament beeinflussen könnte.

Demonstrationen und Sicherheitsmaßnahmen

Während der AfD-Veranstaltung protestierten Hunderte Menschen vor der Stadthalle. Die Polizei war mit einem umfangreichen Aufgebot im Einsatz, um die Sicherheit zu gewährleisten. Die Demonstrationen verliefen zunächst friedlich, obwohl es an einigen Stellen zu Blockaden kam. Unter den Protestierenden waren verschiedene Gruppen, darunter auch die „Omas gegen Rechts“. Zudem fand in der Innenstadt ein „Fest der Demokratie“ statt, zu dem 500 Teilnehmer angekündigt waren.

Die Demonstranten äußerten lautstark ihre Ablehnung gegenüber der AfD, mit Slogans wie „Ganz Hofheim hasst die AfD“. Die Polizei meldete, dass es zwar zu kleineren Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizeikräften kam, die Situation jedoch insgesamt unter Kontrolle blieb.

Sitzblockaden und Widerstand

Das Bündnis „Gemeinsam widersetzen“ führte Sitzblockaden durch, um mehrere Zufahrtswege zum Parteitag zu blockieren. Ein Sprecher des Bündnisses erklärte, dass diese Maßnahmen notwendig seien, da sie der Meinung seien, dass Demonstrationen allein nicht ausreichen würden, um der AfD zu zeigen, dass sie in der Gesellschaft nicht willkommen sei.

Die Polizei war mit einem großen Aufgebot, einschließlich Hubschraubern, Drohnen und Wasserwerfern, vor Ort, um die Sicherheit während der Proteste zu gewährleisten. Dies zeigt die angespannte Situation rund um die AfD und die zunehmende Mobilisierung von Protestgruppen gegen die Partei.

Fazit

Die AfD steht vor einer entscheidenden Phase, in der sie sich auf die Bundestagswahl 2025 vorbereitet. Die internen Spannungen innerhalb der Partei, die durch Kampfkandidaturen und die Notwendigkeit, eine einheitliche Front zu präsentieren, verstärkt werden, stehen im Kontrast zu den äußeren Herausforderungen, die durch die Proteste und die öffentliche Ablehnung der Partei entstehen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie sich die politische Landschaft in Deutschland weiterentwickelt und welche Rolle die AfD dabei spielen wird.

Quellen: dpa, Zeit Online

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