Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Opfern und ihren Angehörigen nach dem Angriff auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt sein tiefes Mitgefühl ausgesprochen. Wie die Zeit berichtet, besuchte Scholz am Samstag, den 21. Dezember 2024, den Tatort und verurteilte den Anschlag als "furchtbare Tat". Er appellierte an den Zusammenhalt der Bevölkerung und betonte, dass Hass nicht die Oberhand gewinnen dürfe. "Was für eine furchtbare Tat ist das, mit solcher Brutalität so viele Menschen zu verletzen", zitiert ihn Zeit Online von seinem Besuch am Tatort. In einer bewegenden Rede versicherte er den Angehörigen der Opfer die Solidarität des gesamten Landes. Der Angriff gehe "zutiefst zu Herzen und wir müssen hier zusammenstehen", so Scholz weiter.
Der Anschlag ereignete sich am Freitagabend, als ein Autofahrer in die Besuchermenge auf dem Weihnachtsmarkt raste. MDR Sachsen-Anhalt berichtet von mindestens fünf Toten und über 200 Verletzten. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen. Nach Informationen aus Sicherheitskreisen, die MDR Sachsen-Anhalt vorliegen, war der Verdächtige den deutschen Behörden bisher nicht als Islamist bekannt. Demnach soll der Mann etwa 50 Jahre alt sein und aus Saudi-Arabien stammen. Die Polizei sperrte das Gebiet weiträumig ab, da im Fahrzeug des Täters ein Sprengsatz vermutet wurde.
t-online meldet, dass die Zahl der Todesopfer auf fünf gestiegen ist, darunter ein Kleinkind. Über 200 Menschen wurden verletzt, fast 40 davon schwer. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) dankte den Rettungskräften und der Feuerwehr für ihren Einsatz. Er kündigte einen Gedenkgottesdienst im Magdeburger Dom an und unterstrich die Notwendigkeit, Sicherheitsaspekte zukünftig intensiver zu diskutieren.
Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sprach vor Ort und vermutet laut Welt eine islamfeindliche Einstellung des Täters. "Wir können nur gesichert sagen, dass der Täter offensichtlich islamophob war", sagte sie in Magdeburg. Weitere Details zu den Hintergründen der Tat nannte sie nicht. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, so Faeser. Das Bundeskriminalamt unterstützt die Behörden in Sachsen-Anhalt bei der Aufklärung des Anschlags.
Wie rbb24 berichtet, äußerten Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) Bestürzung und Trauer über den Anschlag. Auch international gab es zahlreiche Reaktionen, unter anderem von Nato-Generalsekretär Mark Rutte, der Bundeskanzler Scholz sein Mitgefühl ausdrückte.
Der stern berichtet, dass der mutmaßliche Täter sich online als Islamkritiker präsentierte und Sympathien für die AfD äußerte. Ein Sprecher der Partei dementierte jedoch eine Mitgliedschaft des Täters. Der Opferbeauftragte der Bundesregierung, Pascal Kober, hat die Betreuung der Betroffenen übernommen und bietet psychosoziale und praktische Unterstützung an.