September 19, 2024
Anstieg der Badeunfälle in Mecklenburg-Vorpommern sorgt für Besorgnis

DLRG-Sommerbilanz: Deutlich mehr Badetote in Mecklenburg-Vorpommern

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat in ihrer aktuellen Sommerbilanz alarmierende Zahlen zu Badeunfällen in Mecklenburg-Vorpommern veröffentlicht. Bis Mitte September 2024 sind in den Gewässern des Bundeslandes insgesamt 24 Menschen ertrunken. Dies stellt einen Anstieg von zehn Todesfällen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dar, als 14 Menschen ums Leben kamen. Diese Entwicklung wirft Fragen zur Sicherheit beim Baden und den damit verbundenen Risiken auf.

Ein wesentlicher Faktor für die gestiegene Zahl der Badetoten ist der Ort der Unfälle. Mit 17 Verunglückten bleibt das Meer der häufigste Unglücksort. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der Badeunfälle im Meer verdoppelt, als lediglich sechs Menschen in den Gewässern der Ostsee und Nordsee ums Leben kamen. Darüber hinaus gab es auch in Flüssen und Seen zwei Todesfälle, während in Kanälen und Teichen jeweils einer verzeichnet wurde. Insgesamt wurden bundesweit 28 Badeunfälle an Nord- und Ostsee registriert, was die höchste Zahl der letzten zehn Jahre darstellt. In diesem Zusammenhang kamen die Rettungskräfte der DLRG in 230 Einsätzen zum Tragen, um Menschen in Not zu helfen.

Ein weiterer Aspekt, der in der Analyse der DLRG hervorgehoben wird, ist die demografische Verteilung der Badetoten. Drei Viertel der Verunglückten waren Männer, was auf ein erhöhtes Risiko in dieser Bevölkerungsgruppe hinweist. Besonders auffällig ist, dass in fast 60 Prozent der Fälle die Verunglückten älter als 50 Jahre waren. Diese Entwicklung wird von der DLRG-Präsidentin Ute Vogt als besorgniserregend eingestuft. Sie führt die Zunahme der Todesfälle in dieser Altersgruppe auf die hohen Temperaturen zurück, die während des Sommers herrschten. „Plötzlich auftretende Herz-Kreislaufprobleme sind im Wasser noch viel häufiger lebensbedrohlich“, erklärt Vogt.

Die DLRG hat auch darauf hingewiesen, dass die Anzahl der Badeunfälle in unbewachten Gewässern besonders besorgniserregend ist. Viele der tödlichen Unfälle ereignen sich in Flüssen und Seen, die oft nicht durch Rettungsschwimmer überwacht werden. Dies führt dazu, dass die Überlebenschancen für Menschen, die in diesen Gewässern in Not geraten, erheblich sinken. Die DLRG appelliert daher an die Politik, mehr Ressourcen in die Sicherheit an diesen Orten zu investieren und qualifizierte Rettungsschwimmer einzusetzen.

Die Zahlen aus Mecklenburg-Vorpommern sind Teil eines größeren Trends, der sich bundesweit zeigt. In Deutschland sind bis zum Stichtag 10. September 2024 insgesamt 353 Menschen beim Baden ertrunken, was einen Anstieg von 75 Todesfällen im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Besonders im heißen August, der viele Menschen an die Gewässer zog, kam es zu einem Anstieg der Badeunfälle. In diesem Monat ertranken allein 80 Menschen, was die höchste Zahl in einem August seit 2020 darstellt.

Die DLRG fordert daher eine verstärkte Aufklärung der Badegäste über die Risiken beim Baden und die Notwendigkeit, bewachte Badestellen aufzusuchen. Dies gilt insbesondere für ältere Menschen, die aufgrund gesundheitlicher Probleme besonders gefährdet sind. Die Organisation betont auch die Wichtigkeit von Schwimmausbildung, um das Risiko von Badeunfällen zu minimieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Sommerbilanz der DLRG für Mecklenburg-Vorpommern und ganz Deutschland alarmierende Zahlen präsentiert. Die gestiegene Zahl der Badetoten, insbesondere unter älteren Männern, erfordert ein Umdenken in Bezug auf Sicherheit und Prävention beim Baden. Die DLRG appelliert an alle Badegäste, sich der Gefahren bewusst zu sein und verantwortungsbewusst zu handeln, um weitere tragische Unfälle zu vermeiden.

Quellen: dpa, Zeit Online, NDR

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