4.1.2025
Asylsuchende in SachsenAnhalt Rückläufiger Trend im Jahr 2024

Rückläufiger Trend bei Asylsuchenden in Sachsen-Anhalt

Im Jahr 2024 ist die Anzahl der Asylsuchenden in Sachsen-Anhalt im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Bis zum 31. Dezember 2024 registrierte das Innenministerium insgesamt 5.137 Asylsuchende, wie die "Zeit" am 4. Januar 2025 berichtete. Das entspricht einem Rückgang von etwa 34 Prozent gegenüber 2023 (7.754 Asylsuchende). Auch im Vergleich zu 2022 (5.931 Asylsuchende) ist die Zahl rückläufig.

Trotz des Rückgangs sei die Zahl der Menschen ohne Schutzgrund weiterhin zu hoch, betonte Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) gegenüber der "Magdeburger Volksstimme". Die Kommunen seien dadurch weiterhin stark belastet. Die meisten Asylsuchenden in Sachsen-Anhalt stammten aus Syrien (39 Prozent), gefolgt von der Türkei (12 Prozent), Afghanistan (9 Prozent), Indien (8 Prozent) und Kamerun (4 Prozent).

Die Zentrale Anlaufstelle für Asylsuchende in Sachsen-Anhalt befindet sich in Halberstadt. Ergänzend wurde im Mai 2024 eine neue Landeserstaufnahmeeinrichtung in Stendal eröffnet. Diese bietet zunächst Platz für 500 bis 600 Personen und soll nach ihrer Fertigstellung im vierten Quartal 2025 bis zu 1.000 Bettenplätze umfassen. Radio SAW meldete am 5. Juni 2024, dass die Inbetriebnahme und Belegung der Einrichtung in Stendal reibungslos verliefen.

Parallel dazu stieg die Zahl der Abschiebungen aus Sachsen-Anhalt an. Im Jahr 2024 wurden 653 Personen abgeschoben, was einem Anstieg von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (535 Abschiebungen) entspricht. Die meisten Abgeschobenen stammten aus Georgien, Indien, Afghanistan, Nordmazedonien und Syrien. Darüber hinaus gab es auch freiwillige Ausreisen. Innenministerin Zieschang forderte von der Bundesregierung mehr Engagement bei Abschiebungen, insbesondere nach Afghanistan und Syrien.

Bereits im Februar 2024 hatte MDR Sachsen-Anhalt über sinkende Asylbewerberzahlen berichtet. In den ersten sechs Wochen des Jahres 2024 waren 28 Prozent weniger Asylsuchende angekommen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Innenministerin Zieschang führte dies auf die temporären Grenzkontrollen zurück und unterstrich die Bedeutung eines wirksamen Schutzes der EU-Außengrenzen. Als weitere Maßnahmen zur Eindämmung der irregulären Migration nannte sie die Erweiterung der Liste sicherer Herkunftsstaaten und konsequentere Rückführungen ausreisepflichtiger Personen.

Das Ministerium für Inneres und Sport Sachsen-Anhalt veröffentlichte am 24. Februar 2024 eine Pressemitteilung zur Einführung einer Bezahlkarte für Leistungsberechtigte nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Ziel ist es, Bargeldauszahlungen zu reduzieren und die Leistungsabwicklung zu vereinfachen. Ein Testlauf mit 1.000 Bezahlkarten startete im März 2024 in Magdeburg.

Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) berichtet, dass im Jahr 2023 insgesamt 351.915 Asylanträge in Deutschland gestellt wurden. Bis August 2024 waren es bereits 174.369 Anträge, was einem Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Die meisten Asylanträge wurden in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg gestellt, welche gemäß dem Königsteiner Schlüssel die meisten Asylsuchenden aufnehmen.

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