Am Freitagabend erschütterte ein schrecklicher Vorfall den Magdeburger Weihnachtsmarkt. Ein Fahrzeug raste in eine Besuchergruppe und verursachte Tote und Verletzte. Der mutmaßliche Fahrer wurde von der Polizei festgenommen. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, dass deutsche Sicherheitsbehörden von einem Anschlag ausgehen.
Augenzeugen schildern, wie das Auto gezielt in Richtung Rathaus und damit in die Menschenmenge fuhr, was zu Panik und Fluchtreaktionen führte. Ein vom MDR veröffentlichtes und von der FAZ bestätigtes Video zeigt die Festnahme des mutmaßlichen Täters an der Straßenbahnhaltestelle „Allee-Center“. Aufgrund des Verdachts auf einen Sprengsatz im Fahrzeug wurde der Bereich um den Weihnachtsmarkt großräumig abgesperrt, wie MDR Sachsen-Anhalt berichtet.
Die Angaben zu den Opferzahlen variieren. Während die Stadt Magdeburg von 63 Verletzten, darunter 15 Schwerverletzten, spricht, meldet MDR Sachsen-Anhalt einen Toten und fast 70 Verletzte, davon 15 schwer. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) erwähnte im ARD-Fernsehen mindestens zwei Todesopfer, darunter ein Kleinkind. Er bestätigte zudem, dass es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen in Sachsen-Anhalt arbeitenden Arzt aus Saudi-Arabien handelt, der seit 2006 in Deutschland lebt. Laut Bild-Zeitung gab es eine Warnung der saudi-arabischen Behörden an Deutschland bezüglich des Angreifers. Die FAZ berichtet von der erwarteten Ankunft von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am Samstag in Magdeburg.
Als Reaktion auf den Vorfall wurde der Erfurter Weihnachtsmarkt geräumt, wie die FAZ berichtet. Die Landespolizeiinspektion Erfurt betonte, dass es sich dabei um eine reine Vorsichtsmaßnahme ohne konkrete Bedrohung handelte. Auch in anderen Städten, wie beispielsweise Berlin, wurden die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt, wo die Polizeipräsenz auf den Weihnachtsmärkten erhöht wurde, so Innensenatorin Iris Spranger (Bild).
Für Samstag ist laut MDR Sachsen-Anhalt eine Gedenkveranstaltung für die Opfer im Magdeburger Dom geplant. Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) gab bekannt, dass die Gedenkstunde um 19 Uhr stattfinden soll. An der Johanniskirche wurde ein Gedenkort eingerichtet, an dem Blumen niedergelegt werden können.
Polizei und Staatsanwaltschaft werden am Nachmittag in einer Pressekonferenz über den aktuellen Ermittlungsstand informieren. Die Pressekonferenz wird live vom MDR Sachsen-Anhalt übertragen.
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