September 17, 2024
Bahnhofsneubau in Hamburg-Altona: Ein Blick auf die aktuellen Herausforderungen und Lösungen

Bahnhofsneubau in Hamburg-Altona: Herausforderungen und Perspektiven

In Hamburg-Altona wird derzeit ein neuer Regional- und Fernbahnhof am Diebsteich errichtet. Dieses Projekt, das sich etwa zwei Kilometer nördlich des bestehenden Bahnhofs Altona befindet, steht jedoch vor erheblichen Herausforderungen. Insbesondere die Möglichkeit, dass der neue Bahnhof zunächst ohne Empfangshalle in Betrieb genommen werden könnte, sorgt für Diskussionen.

Planung und Baufortschritt

Der Hamburger Senat hat auf eine Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Anke Frieling bestätigt, dass der Betrieb des neuen Bahnhofs wie geplant im Jahr 2027 aufgenommen werden soll. Dies geschieht trotz der parallelen Planung eines neuen S-Bahntunnels, der den Hauptbahnhof entlasten soll. Der Senat betont, dass der Bahnhofsbetrieb auch bei möglichen Verzögerungen beim Bau des Mehrzweckgebäudes und der Empfangshalle sichergestellt werden kann.

Die Deutsche Bahn prüft derzeit die Möglichkeit, unter dem neuen Bahnhof eine viergleisige S-Bahnstation zu integrieren. Diese Variante wird in enger Abstimmung mit allen Beteiligten untersucht. Die Notwendigkeit dieser Umplanung ergibt sich aus der Absicht, die Kapazitäten für den Fern- und Regionalverkehr zu erhöhen und gleichzeitig die Gleiskapazitäten im Hauptbahnhof zu optimieren.

Der neue S-Bahn-Tunnel

Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist der neue S-Bahn-Tunnel, der auf der seit 100 Jahren bestehenden Verbindungsbahn vom Hauptbahnhof über Dammtor, Sternschanze und Holstenstraße in Richtung Altona und Diebsteich verlaufen soll. Durch diesen Tunnel sollen zusätzliche Kapazitäten für den Regional- und Fernverkehr geschaffen werden. Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) hebt hervor, dass die S-Bahnen durch den Tunnel den Hauptbahnhof entlasten und somit die Gleiskapazitäten dort freigeben werden.

Kritik der CDU

Die CDU-Fraktion äußert jedoch Bedenken hinsichtlich des Fortschritts des Projekts. Anke Frieling, die stadtentwicklungspolitische Sprecherin der CDU, kritisiert, dass das ursprünglich als städtebauliches Vorzeigeprojekt gestartete Vorhaben nun Gefahr laufe, ein reiner Bahnhof ohne Empfangshalle zu werden. Sie befürchtet, dass die langwierigen Prüfungen zum Verbindungsbahn-Entlastungstunnel andere geplante Hochbauten zum Stillstand bringen könnten. Frieling warnt auch vor einem Anstieg der Baukosten, der durch die Verzögerungen verursacht werden könnte.

Die CDU sieht das Projekt Diebsteich als zeitlich und finanziell aus dem Ruder laufen und fordert eine zügige Klärung der offenen Fragen, um die Umsetzung des Bahnhofs nicht weiter zu gefährden.

Ausblick

Die Situation rund um den Bahnhofsneubau in Hamburg-Altona bleibt angespannt. Die Herausforderungen, die sich aus der Planung des S-Bahn-Tunnels und der Umgestaltung des Bahnhofs ergeben, müssen zeitnah angegangen werden, um die geplanten Inbetriebnahmen nicht zu gefährden. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um Klarheit über die Baufortschritte und die endgültige Gestaltung des neuen Bahnhofs zu schaffen.

Die Diskussion um den neuen Bahnhof zeigt, wie komplex und vielschichtig städtebauliche Projekte in urbanen Räumen sind. Die verschiedenen Interessen der Beteiligten müssen in Einklang gebracht werden, um eine funktionierende und zukunftsfähige Verkehrsinfrastruktur zu gewährleisten.

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