Das nordkoreanische Regime hat erneut mehrere ballistische Kurzstreckenraketen abgefeuert, wie das südkoreanische Militär am Mittwoch mitteilte. Die Raketen wurden am Morgen gegen 06:50 Uhr (Ortszeit) in nordöstlicher Richtung gestartet. Der südkoreanische Generalstab in Seoul gab an, dass die Geschosse nun analysiert werden und dass die Armee in engem Austausch mit den USA und Japan steht. Japan bestätigte den Raketenabschuss und forderte seine Küstenwache auf, erhöhte Wachsamkeit zu zeigen.
Diese Raketenstarts sind nicht die ersten dieser Art in den letzten Tagen. Bereits am Donnerstag zuvor hatte Nordkorea mehrere Kurzstreckenraketen in Richtung des Ostmeeres, auch als Japanisches Meer bekannt, abgefeuert. Dies stellte den ersten Waffentest seit Anfang Juli dar und zeigt die anhaltende militärische Aktivität Nordkoreas.
Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea sind derzeit angespannt. Nordkoreas Führer Kim Jong Un hatte Anfang August angekündigt, die nordkoreanischen Streitkräfte an der Grenze zu Südkorea mit 250 ballistischen Raketenwerfern zu verstärken. Diese Ankündigung hat die Besorgnis in Südkorea und bei seinen Verbündeten, insbesondere den USA, verstärkt.
Zusätzlich hat Nordkorea in den letzten Monaten seine militärische Zusammenarbeit mit Russland intensiviert. Die USA und Südkorea werfen Pjöngjang vor, Russland mit Waffen und Raketen für dessen Krieg gegen die Ukraine zu versorgen. Berichten zufolge wurden in der Ukraine nordkoreanische Munition gefunden, die von Russland eingesetzt wurde, was Pjöngjang jedoch als „absurd“ zurückweist.
Die jüngsten Raketenstarts haben internationale Besorgnis ausgelöst, insbesondere in Südkorea und Japan. Die südkoreanische Armee hat die Raketenstarts als klare Provokation bezeichnet. Die USA haben ihre Militärkooperation mit Südkorea verstärkt, um auf die Bedrohung durch Nordkorea zu reagieren. Dies umfasst auch gemeinsame Militärübungen, die von Nordkorea als feindliche Aktionen wahrgenommen werden.
Die militärischen Aktivitäten Nordkoreas sind Teil eines größeren Musters von Waffentests, die seit dem Beginn des Jahres 2022 erheblich zugenommen haben. Nordkorea hat in dieser Zeit mehr als 100 Raketentests durchgeführt, darunter auch solche mit ballistischen Interkontinentalraketen, die theoretisch in der Lage sind, das gesamte Territorium der USA zu erreichen.
Die internationale Gemeinschaft, insbesondere die Vereinten Nationen, hat Nordkorea aufgrund seiner Raketentests und seines Atomwaffenprogramms mit Sanktionen belegt. Diese Sanktionen sollen Nordkorea daran hindern, seine militärischen Fähigkeiten weiter auszubauen. Trotz dieser Maßnahmen hat Nordkorea weiterhin seine Raketentests durchgeführt und seine militärischen Kapazitäten erweitert.
Die Situation auf der koreanischen Halbinsel bleibt angespannt, und die Möglichkeit weiterer militärischer Provokationen durch Nordkorea ist hoch. Südkorea und seine Verbündeten müssen weiterhin wachsam bleiben und ihre Verteidigungsstrategien anpassen, um auf die Bedrohungen aus dem Norden zu reagieren.
Insgesamt zeigt die aktuelle Situation, dass die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel nicht nur eine regionale, sondern auch eine internationale Dimension haben, die die Sicherheitslage in Ostasien beeinflusst.
Quellen: FAZ, Tagesschau, Zeit, Spiegel.
