19.12.2024
Bayerns Wälder im Trockenstress Franken besonders betroffen

Bayerns Wälder leiden weiter unter Trockenheit – Franken besonders stark getroffen

Die anhaltende Trockenheit stellt weiterhin eine große Gefahr für die bayerischen Wälder dar, vor allem in der Region Franken. Trotz zum Teil starker Regenfälle, insbesondere in Südbayern, kämpfen viele Bäume noch immer mit den Folgen des Wassermangels. Forstministerin Michaela Kaniber (CSU) präsentierte den aktuellen Waldzustandsbericht, über den die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am 19. Dezember 2024 berichtete. Der Regen habe zwar Schlimmeres verhindert, eine Erholung von den extremen Bedingungen der letzten Jahre sei aber noch nicht eingetreten (Zeit Online, 19.12.2024).

Mittelfranken am stärksten betroffen

Die Wälder Frankens sind besonders stark von der Trockenheit betroffen. In Mittelfranken ist der Verlust von Nadeln und Blättern am größten, gefolgt von der Oberpfalz und Oberfranken. In Südbayern zeigt sich die Lage etwas entspannter. Während sich der Zustand der Laubbäume im Vergleich zum Vorjahr etwas verbessert hat, hat sich der Zustand der Nadelbäume, vor allem der Kiefern, weiter verschlechtert. Experten untersuchten im Juli und August rund 17.000 Bäume an über 450 Inventurpunkten in Bayern. Der durchschnittliche Nadel- und Blattverlust liegt bei 26,1 Prozent und damit auf einem ähnlichen Niveau wie im Jahr 2023 (Zeit Online, 19.12.2024).

Anpassung an den Klimawandel dringend erforderlich

Forstministerin Kaniber unterstrich die Notwendigkeit, den Wald an die veränderten Klimabedingungen anzupassen. Mit Unterstützung der Staatsregierung wurden im letzten Jahr 11,5 Millionen Bäume neu gepflanzt. Auch im Frankenwald wird gegen die Auswirkungen von Trockenheit und Borkenkäferbefall angekämpft. Wie der Bayerische Rundfunk (BR) am 20. Oktober 2024 berichtete, entstehen dort neue Mischwälder, zum Beispiel mit Esskastanien. Die Bayerischen Staatsforsten setzen auf die Anpflanzung klimaresistenter Baumarten und versuchen, große Kahlflächen zu vermeiden (BR, 20.10.2024).

Dramatische Lage im Frankenwald

Die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtete bereits im Oktober 2023 über die dramatische Situation im Frankenwald, wo Hitze, Trockenheit und Borkenkäfer große Schäden verursacht haben. Tausende Hektar Fichtenwald sind betroffen, und viele Waldbesitzer stehen vor dem Ruin (SZ, 03.10.2023). Die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) empfiehlt ein angepasstes Pflegemodell für Fichtenbestände, um die Risiken durch den Klimawandel zu minimieren (LWF). Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Würzburg meldet absterbende Kiefern, Fichten und Buchen im Landkreis Würzburg infolge von Trockenheit und Hitze (AELF Würzburg). Der Bund Naturschutz (BN) fordert verstärkte Klimaschutzmaßnahmen, um das Waldsterben aufzuhalten und die Wiederbewaldung zu fördern (BN). Der BR berichtete im April 2024 über die Borkenkäferplage und die Bemühungen der Förster, die weitere Ausbreitung des Schädlings einzudämmen (BR, 17.04.2024). Die Bayerischen Staatsforsten testen verschiedene Baumarten im Frankenwald, um einen klimastabilen Mischwald zu etablieren (Bayerische Staatsforsten).

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