Demenz, insbesondere Alzheimer, zählt zu den größten gesundheitlichen Herausforderungen unserer Zeit. Die Forschung nach wirksamen Präventionsmaßnahmen und Therapien läuft auf Hochtouren. Dabei kristallisiert sich die Bedeutung regelmäßiger körperlicher Betätigung immer deutlicher heraus. Bewegung scheint positive Auswirkungen auf das Gehirn zu haben und kann das Demenzrisiko reduzieren. Aber wie funktioniert dieser Schutzmechanismus?
Ein zentraler Aspekt ist die verbesserte Durchblutung des Gehirns. Sport und Bewegung regen die Bildung neuer Blutgefäße an und optimieren den Blutfluss im gesamten Körper, einschließlich des Gehirns. Dadurch wird die Versorgung der Gehirnzellen mit Sauerstoff und Nährstoffen sichergestellt. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, kann regelmäßiges Training sogar die Bildung neuer Nervenzellen im Hippocampus, dem Zentrum für Lernen und Gedächtnis, fördern. Dieser Prozess, die sogenannte Neurogenese, wird durch Bewegung stimuliert und trägt zur kognitiven Leistungsfähigkeit bei.
Bewegung beeinflusst außerdem den Stoffwechsel im Gehirn. Sie kann die Produktion bestimmter Proteine anregen, die das Wachstum und die Vernetzung von Nervenzellen unterstützen. Gleichzeitig kann sie dazu beitragen, die Ablagerung schädlicher Proteine wie Beta-Amyloid, die bei der Entstehung von Alzheimer eine Rolle spielen, zu verringern.
Die positiven Effekte von Bewegung beschränken sich nicht nur auf das Gehirn. Sie wirkt sich auch günstig auf andere Demenz-Risikofaktoren aus. Regelmäßige körperliche Aktivität kann beispielsweise Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht entgegenwirken, die allesamt das Demenzrisiko erhöhen. Indem Bewegung diese Risikofaktoren minimiert, trägt sie indirekt zum Schutz vor Demenz bei.
Welche Bewegungsarten am effektivsten sind, wird weiterhin erforscht. Experten empfehlen jedoch generell eine Kombination aus Ausdauertraining, wie Joggen, Schwimmen oder Radfahren, und Krafttraining. Wichtig ist die Regelmäßigkeit und Langfristigkeit der Bewegung, um einen nachhaltigen Effekt zu erzielen. Schon moderate Trainingseinheiten können positive Auswirkungen haben. Es ist nie zu spät, mit Bewegung anzufangen. Auch im höheren Alter trägt körperliche Aktivität dazu bei, die kognitive Funktion zu erhalten und das Demenzrisiko zu senken.
Neben körperlicher Bewegung spielen auch andere Faktoren eine wichtige Rolle in der Demenzprävention, zum Beispiel eine gesunde Ernährung, soziale Kontakte und geistige Aktivität. Ein ganzheitlicher Lebensstil, der all diese Aspekte berücksichtigt, bietet den besten Schutz vor Demenz.
Quellen:
- Frankfurter Allgemeine Zeitung: Warum Bewegung vor Demenz schützt (https://www.faz.net/aktuell/wissen/gedaechtnis-warum-bewegung-vor-demenz-schuetzt-110185309.html)