Warren Buffetts Investmentfirma Berkshire Hathaway hat im dritten Quartal 2024 ihre Aktienbestände reduziert und gleichzeitig ihre Bargeldreserven auf ein Rekordhoch von 325 Milliarden Dollar erhöht, wie das Unternehmen am Samstag in Omaha, Nebraska, bekannt gab. Diese Entwicklung wird von einigen Analysten, wie Cathy Seifert von CFRA Research in New York, die von Reuters zitiert wurde, als potenzielles Warnsignal interpretiert. Sie sieht Berkshire Hathaway als Spiegelbild der Gesamtwirtschaft und deutet das Horten von Bargeld als Zeichen von Risikoscheu. Investoren könnten dies als Indikator für eine pessimistische Einschätzung der Wirtschaftslage und der Märkte werten.
Zu den im Sommer verkauften Aktien gehören unter anderem 100 Millionen Apple-Aktien, was 25 Prozent des Berkshire Hathaway-Bestands entspricht. Trotz des Verkaufs bleibt Apple die größte Einzelposition im Portfolio. Wie die F.A.Z. berichtet, hat Berkshire Hathaway auch Anteile an der Bank of America abgestoßen. Darüber hinaus verzichtete das Unternehmen auf den Rückkauf eigener Aktien, was üblicherweise als Mittel zur Gewinnausschüttung an die Aktionäre dient. Dieses Verhalten signalisiert, dass selbst Warren Buffett die Berkshire Hathaway-Aktien derzeit nicht als unterbewertet ansieht.
Der Nettogewinn von Berkshire Hathaway belief sich im dritten Quartal auf 26 Milliarden Dollar, verglichen mit einem Verlust von 13 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, schwankt das Nettoergebnis traditionell stark, da es die aktuellen Kurse des Aktienportfolios widerspiegelt. Warren Buffett betont daher die größere Aussagekraft des Betriebsergebnisses, welches die Geschäftsentwicklung der Berkshire Hathaway-eigenen Unternehmen abbildet. Dieses schrumpfte im dritten Quartal um sechs Prozent auf zehn Milliarden Dollar.
Die Geschäftsentwicklung wurde unter anderem durch hohe Schäden im US-amerikanischen Versicherungsgeschäft von Berkshire Hathaway, verursacht durch die Hurrikane „Helene“ und „Milton“, sowie durch Währungsverluste aufgrund des starken Dollars, belastet. Positive Beiträge zum Ergebnis lieferten hingegen der Autoversicherer Geico, der von geringeren Unfallschäden profitierte, die Güterbahn BNSF, die ein höheres Transportaufkommen an Konsumgütern verzeichnete, und der Energieversorger Berkshire Hathaway Energy.
Der 94-jährige Warren Buffett führt Berkshire Hathaway seit 1965. Sein 32 Jahre jüngerer Stellvertreter, Greg Abel (62), wird als potenzieller Nachfolger gehandelt.
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