Die Clubkultur befindet sich in einer komplexen Situation. Während auf Ibiza enorme Summen investiert werden, kämpfen Clubs andernorts um das Überleben. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) im Dezember 2024 berichtete, wechselte der bekannte Club Pacha auf Ibiza für 300 Millionen Euro den Besitzer und ging an einen indischen Investor. Dieser hohe Kaufpreis verdeutlicht den wirtschaftlichen Einfluss der Clubkultur, besonders für Tourismusziele wie Ibiza. Gleichzeitig müssen Gäste dort inzwischen bis zu 100 Euro Eintritt zahlen, was die Frage nach der Leistbarkeit für ein breiteres Publikum aufwirft. Die FAZ erwähnt in diesem Zusammenhang die gestaffelten Preise und Ermäßigungen, die den Zugang für jüngere Menschen zumindest teilweise ermöglichen sollen.
Ganz anders präsentiert sich die Lage in Berlin. Laut einem Bericht der Berliner Zeitung vom Juli 2021 litt die Berliner Clubszene stark unter den Folgen der Pandemie. Illegale Raves im Berliner Umland zeigten den anhaltenden Wunsch nach Tanz und gemeinschaftlichen Erlebnissen, während die Clubs unter strengen Auflagen ihre Außenbereiche öffneten. Im Fokus stand die Frage, wie Feiern zwischen Corona-Tests, Maskenpflicht und dem Wunsch nach unbeschwertem Partyerlebnis möglich ist.
Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Clubszene sind auch in anderen deutschen Städten spürbar. Sunshine Live berichtete über die existenzbedrohenden Folgen der pandemiebedingten Schließungen und stellte verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten vor, von Spendenaktionen bis hin zum Kauf von Soli-Tickets. Die Bedeutung der Clubkultur als Wirtschaftsfaktor wurde anhand der Umsatzzahlen und der Anzahl der Beschäftigten in Berlin verdeutlicht.
Business Punk beleuchtete im März 2019 die Bemühungen Berlins, sein Nachtleben zu erhalten. Initiativen wie der Klunkerkranich in Neukölln zeigen beispielhaft, wie Clubs durch die Einbindung von Anwohnern und ein abwechslungsreiches Programm über die reine Party hinausgehen können. Auch die Auseinandersetzung mit Lärmbelästigung und die Suche nach legalen Möglichkeiten für Open-Air-Veranstaltungen waren Thema des Artikels.
Auch in Chemnitz steht die Clubszene vor Herausforderungen. Medien Mittweida sprach im Juni 2024 mit Nane Neukirchner vom Kulturzentrum Weltecho. Sie beschrieb die Probleme durch steigende Mieten und sinkende Besucherzahlen seit der Pandemie. Die Hoffnung auf Förderung durch den Titel "Kulturhauptstadt 2025" steht im Gegensatz zur aktuellen Situation, in der Clubs um ihre Existenz kämpfen.
T-online berichtete im Januar 2021 über die Suche Stuttgarts nach einem Nachtmanager, um die angeschlagene Clubkultur zu unterstützen. Die zahlreichen Bewerbungen verdeutlichten das große Interesse an der Position und die Bedeutung des Nachtlebens für die Stadt. Die Vermittlung zwischen Clubs, Anwohnern und Behörden sowie die Unterstützung der Clubs nach der Pandemie wurden als zentrale Aufgabenbereiche genannt.
Der SWR thematisierte im Juni 2024 das Clubsterben in Baden-Württemberg und die Frage, ob Studierende seltener feiern gehen. Als mögliche Gründe wurden die Inflation und veränderte Gewohnheiten nach der Pandemie genannt. Auch die Themen Sicherheit und Awareness im Nachtleben spielten eine Rolle. Die Initiative "nachtsam" wurde als Beispiel für die Bemühungen um ein sicheres und respektvolles Feiern erwähnt.
Die Website clubsAREculture dokumentiert die vielfältigen Herausforderungen und politischen Diskussionen rund um die Clubkultur. Von der Anerkennung von Clubs als Kulturstätten bis zur Novellierung der TA Lärm werden die Anstrengungen zum Erhalt und zur Förderung der Clubszene dargestellt.
Die Zukunft der Clubkultur ist ungewiss. Zwischen millionenschweren Investitionen und Existenzängsten wird deutlich, wie wichtig es ist, die gesellschaftliche Bedeutung der Clubkultur anzuerkennen und nachhaltige Lösungen für ihren Erhalt zu entwickeln.
Quellen: