In Baden-Württemberg wurden 2024 weniger Anträge auf Elterngeld gestellt. Bis zum 12. Dezember genehmigte die L-Bank in Stuttgart 131.400 Anträge. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es noch 148.178, wie die Zeit berichtet. Die Gesamtsumme der bewilligten Elterngelder blieb mit 1,03 Milliarden Euro jedoch nahezu unverändert.
Der Anteil der Väter, die Elterngeld beantragen, ist leicht zurückgegangen. 43.800 Väter stellten 2024 einen Antrag, entweder allein oder zusammen mit ihrer Partnerin. Das entspricht einem Anteil von 47 Prozent, im Vergleich zu 49,7 Prozent im Vorjahr. Schwankungen bei den Antragszahlen gab es auch in den vergangenen Jahren. So verzeichnete die L-Bank 2022 einen Rückgang der Anträge um 5,1 Prozent auf 158.000, wie die Stuttgarter Zeitung berichtete. Das bewilligte Volumen lag damals ebenfalls bei über einer Milliarde Euro. 2023 stieg die Anzahl der genehmigten Anträge wieder leicht auf fast 150.000 an, meldete der Landtag Baden-Württemberg unter Berufung auf die L-Bank.
Sozialminister Manne Lucha (Grüne) sieht einen Zusammenhang zwischen der Entwicklung der Geburtenzahlen und den Elterngeldanträgen. Ein Rückgang der Geburten führe fast unweigerlich zu weniger Elterngeldanträgen. Die im April 2024 eingeführte Einkommensgrenze für den Elterngeldbezug könnte zwar einen Einfluss auf die Antragszahlen haben, sei aber nicht der Hauptgrund, so Lucha. Wie das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erläutert, liegt die Einkommensgrenze für Paare nun bei 200.000 Euro zu versteuerndem Jahreseinkommen und für Alleinerziehende bei 150.000 Euro. Auch die Möglichkeiten, Elterngeld parallel zu anderen Einkünften zu beziehen, wurden angepasst.
Die L-Bank hebt die zunehmende Bedeutung der Online-Antragstellung hervor. Schon 2022 wurden rund 63 Prozent der Anträge online eingereicht, wie das Sozialministerium Baden-Württemberg mitteilte. Die L-Bank bietet weiterhin umfassende Beratung für Eltern an, um sie bei der Auswahl der passenden Elterngeldvariante zu unterstützen. Der SWR berichtete bereits 2022 über die steigende Inanspruchnahme des Elterngeldes durch Väter und die anhaltende Diskussion über eine gleichberechtigtere Verteilung von Kinderbetreuung und Haushalt.
Quellen:
- Zeit Online: https://www.zeit.de/news/2024-12/19/weniger-antraege-auf-elterngeld-im-suedwesten - Stuttgarter Zeitung: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.baden-wuerttemberg-weniger-antraege-auf-elterngeld-im-suedwesten.1e652bad-9927-4326-b406-2b1862c59a03.html - Landtag Baden-Württemberg: https://www.landtag-bw.de/de/aktuelles/dpa-nachrichten/wieder-etwas-mehr-bewilligte-elterngeld-antraege-im-suedwesten-457184 - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/familie/familienleistungen/neuregelungen-beim-elterngeld-fuer-geburten-ab-1-april-2024-228588 - Sozialministerium Baden-Württemberg: https://sozialministerium.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/erfolgreiche-jahresbilanz-erneut-ueber-1-milliarde-euro-elterngeld-zugesagt - SWR: https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/weniger-antraege-elterngeld-bw-100.html - Süddeutsche Zeitung: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/soziales-weniger-antraege-auf-elterngeld-im-suedwesten-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-221229-99-44657 - Stuttgarter Nachrichten: https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.baden-wuerttemberg-weniger-antraege-auf-elterngeld-im-suedwesten.1e652bad-9927-4326-b406-2b1862c59a03.html