Der angekündigte Stellenabbau beim US-Autobauer Ford wird nach Einschätzung des Betriebsrats keine direkten Auswirkungen auf das Werk in Saarlouis haben. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/20/betriebsrat-saarlouis-keine-auswirkung-von-ford-jobabbau) berichtet, betreffen die aktuellen Pläne weder den bestehenden Sozialtarifvertrag noch den damit verbundenen Personalabbau oder die geplante Transfergesellschaft. In Saarlouis läuft bereits ein Stellenabbau aufgrund früherer Ford-Entscheidungen.
Ford plant, bis Ende 2027 in Deutschland 2.900 Stellen abzubauen. Die meisten dieser Arbeitsplätze sollen laut Unternehmensangaben im Kölner Werk wegfallen. Europaweit streicht Ford insgesamt 4.000 Stellen, davon 800 in Großbritannien und 300 in anderen EU-Ländern. Der Trierische Volksfreund (https://www.volksfreund.de/region/rheinland-pfalz/betriebsrat-saarlouis-keine-auswirkung-von-ford-jobabbau_aid-121315447) bestätigt diese Zahlen.
Vor über zwei Jahren hatte Ford das Ende der Focus-Produktion in Saarlouis für 2025 angekündigt. Nach dem Scheitern der Investorensuche einigten sich Betriebsrat, IG Metall und Ford im Februar auf Regelungen für die Zukunft der 3.750 Beschäftigten. Der Betriebsratsvorsitzende Markus Thal kritisierte das Management von Ford scharf, wie die Süddeutsche Zeitung (https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kriselnde-autoindustrie-betriebsrat-saarlouis-keine-auswirkung-von-ford-jobabbau-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241120-930-294412) berichtet.
Die Vereinbarungen für Saarlouis sehen unter anderem die Weiterbeschäftigung von 1.000 Mitarbeitern mit Kündigungsschutz bis Ende 2032, Abfindungen und Prämien, die Einrichtung einer Transfergesellschaft und Qualifizierungsprogramme vor. Das Produktionsende des Ford Focus soll von Mai auf Ende November 2025 verschoben werden.
Aktuell sind in Saarlouis noch 3.100 Mitarbeiter beschäftigt. 700 Beschäftigte schieden zwischen April und Juni über Abfindungen aus. Weitere 380 werden laut Thal das Unternehmen bis Ende Januar 2025 verlassen. Die Saarbrücker Zeitung (https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saar-wirtschaft/ford-saarlouis-betriebsrat-spricht-von-neuem-werk_aid-120790427) berichtete bereits über positive Entwicklungen am Standort, darunter neue Projekte und die Wiederaufnahme der Berufsausbildung.
Lars Desgranges, Geschäftsführer der IG Metall Völklingen, äußerte sich kritisch über die Praktiken des Konzerns. Wie Stern (https://www.stern.de/gesellschaft/regional/rheinland-pfalz-saarland/kriselnde-autoindustrie--betriebsrat-saarlouis--keine-auswirkung-von-ford-jobabbau-35244876.html) berichtet, kritisierte er unter anderem den Bieterprozess zwischen Valencia und Saarlouis. Er bemängelte das Fehlen eines strategischen Ansatzes für die deutschen und europäischen Werke.