20.11.2024
Fords Elektro-Strategie: Tausende Stellen in Köln gefährdet

Ford baut in Deutschland 2.900 Stellen ab

Der US-amerikanische Automobilhersteller Ford plant, bis Ende 2027 in Deutschland 2.900 Stellen abzubauen. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/20/ford-will-in-deutschland-2-900-stellen-abbauen) und andere Medien berichten, ist der Großteil der Stellenstreichungen am Standort Köln geplant, wo sich die Europazentrale und die Produktion von zwei Elektroauto-Modellen befinden. Insgesamt sollen europaweit 4.000 Stellen wegfallen, 800 davon in Großbritannien und 300 in anderen EU-Staaten. Laut Angaben des Betriebsrats sind derzeit rund 11.500 Mitarbeiter in Köln beschäftigt. Das würde bedeuten, dass etwa jede vierte Stelle in Köln gefährdet ist.

Als Grund für den Stellenabbau nennt Ford hohe Verluste im Pkw-Segment in den vergangenen Jahren. Die Umstellung auf die Produktion von Elektroautos sei kostspielig, so das Unternehmen. Zusätzlich erschwerten die Konkurrenz im Bereich der Elektrofahrzeuge und die strengen CO2-Emissionsziele die Situation. Diese Vorgaben würden das Geschäft mit Verbrennungsmotoren behindern, so Ford. Wie die Rheinische Post (https://rp-online.de/wirtschaft/ford-will-in-deutschland-2900-stellen-abbauen_aid-121311997) berichtet, hat Ford in den Jahren 2023 und 2024 knapp zwei Milliarden Euro in den Kölner Standort investiert, um die Produktion von Elektroautos zu ermöglichen. Die Produktion des Fiesta, einem Kleinwagen mit Verbrennungsmotor, wurde eingestellt.

Die Nachfrage nach Elektroautos ist nach dem Auslaufen der staatlichen Förderung eingebrochen, wie unter anderem die Süddeutsche Zeitung (https://www.sueddeutsche.de/auto/krise-in-der-autoindustrie-ford-will-in-deutschland-2-900-stellen-abbauen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241120-930-294268) berichtet. Die gesamte deutsche Autoindustrie steht derzeit unter Druck. Neben der geringen Nachfrage nach Elektroautos tragen auch die schwache Konjunktur und die damit verbundenen Jobängste zur Kaufzurückhaltung der Verbraucher bei.

Ford-Manager Marcus Wassenberg betonte, dass das Unternehmen auch zukünftig ein starkes Geschäft in Europa betreiben wolle. Dafür seien jedoch „schwierige, aber entschlossene Maßnahmen“ notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit von Ford in Europa zu sichern. Das Management appelliert an die Bundespolitik, die Marktbedingungen zu verbessern und eine „konsistente und klare politische Agenda zur Förderung der Elektromobilität“ zu schaffen, wie unter anderem Stern (https://www.stern.de/news/krise-in-der-autoindustrie--ford-will-in-deutschland-2-900-stellen-abbauen-35244280.html) berichtet. Im Jahr 2018 beschäftigte Ford in Köln noch knapp 20.000 Mitarbeiter. Bis Ende 2027 dürfte die Zahl der Beschäftigten weniger als die Hälfte betragen.

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