Die Zukunft des Deutschlandtickets scheint vorerst gesichert. Wie die Zeit berichtet, hat die Unionsfraktion Zustimmung zu einem Gesetz signalisiert, das die Finanzierung des 49-Euro-Tickets für das kommende Jahr absichern soll (Zeit Online, 15.11.2024). Damit könnte eine drohende Finanzierungslücke geschlossen werden. Die endgültige Entscheidung hängt jedoch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ab, da seine Minderheitsregierung auf die Unterstützung anderer Fraktionen angewiesen ist. Der stellvertretende Unionsfraktionschef Ulrich Lange (CSU) betonte, notwendige Beschlüsse würden erst nach der Vertrauensfrage gefasst.
Das Deutschlandticket ermöglicht seit Mai 2023 die bundesweite Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs für 49 Euro monatlich. Ausgenommen sind Fernverkehrszüge wie ICE, IC und TGV. Ab 2025 soll der Preis auf 58 Euro steigen. Das Ticket ist als monatlich kündbares Abonnement konzipiert und wird von rund 13 Millionen Menschen genutzt (dpa, 15.11.2024). Für viele Pendler, insbesondere in Ballungsräumen, stellt es eine kostengünstige Alternative zu anderen Zeitkarten dar.
Bund und Länder tragen jeweils 1,5 Milliarden Euro zur Finanzierung des Deutschlandtickets bei. Die Kalkulation basierte jedoch auf der Verwendung von Restmitteln des Bundes aus dem Jahr 2023. Diese Mittel sind derzeit gesperrt und können erst nach einer Änderung des Regionalisierungsgesetzes freigegeben werden, wie aus Unionskreisen verlautete. NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne), Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz, hatte zuvor vor einer Finanzierungslücke gewarnt (dpa, 15.11.2024). Ulrich Lange bestätigte nun, dass die Länder die Mittel für den öffentlichen Nahverkehr behalten und nutzen können sollen. "Damit ist das Deutschlandticket im Jahr 2025 gesichert", so Lange.
Die verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Isabel Cademartori, zeigte sich erfreut über die Signale der Union und betonte, das Deutschlandticket dürfe nicht zum Spielball politischer Verhandlungen werden. Auch der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) mahnte zur Verlässlichkeit und warnte vor einer weiteren Preiserhöhung aufgrund politischer Streitigkeiten (dpa, 15.11.2024).
Die Zustimmung der Union zur Änderung des Regionalisierungsgesetzes stellt einen wichtigen Schritt zur Sicherung der Finanzierung des Deutschlandtickets dar. Es bleibt abzuwarten, ob der Bundestag der Gesetzesänderung zustimmt und das Ticket somit auch 2025 für Millionen von Fahrgästen zur Verfügung stehen wird.
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