7.11.2024
O2 Trotz 1und1 Abgang mit Kundenwachstum und höherer Profitabilität

O2 verzeichnet Kundenzuwachs und höhere Profitabilität trotz 1&1-Abwanderung

Der Mobilfunkanbieter O2 Telefónica konnte seine Kundenzahlen im dritten Quartal 2024 steigern. Wie das Unternehmen in München mitteilte, verzeichnete man Ende September rund 28,5 Millionen Mobilfunkanschlüsse mit festen Verträgen in Deutschland. Dies entspricht einem Zuwachs von etwa 200.000 Anschlüssen im Vergleich zum Vorquartal. Wie die Zeit berichtet, sank der Umsatz leicht um 1,6 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro, der um Sondereffekte bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) stieg um 2,7 Prozent auf knapp 0,7 Milliarden Euro.

In diesen Zahlen sind allerdings noch 11,5 Millionen Anschlüsse des Wettbewerbers 1&1 enthalten, dessen Kunden bisher das O2-Netz nutzen. 1&1 befindet sich derzeit im Aufbau eines eigenen Netzes, ist aber aufgrund der noch geringen Abdeckung weiterhin auf die Zusammenarbeit mit einem etablierten Anbieter angewiesen. Bislang nutzte 1&1 das Netz von O2, ist jedoch kürzlich zu Vodafone gewechselt. Infolgedessen werden die 1&1-Sim-Karten bis Mitte 2025 auf das Vodafone-Netz migriert, was für O2 einen kontinuierlichen Rückgang der Mieteinnahmen aus diesem Großvertrag bedeutet.

O2-Chef Markus Haas zeigt sich jedoch unbesorgt über die damit verbundenen Einbußen. Wie unter anderem die Süddeutsche Zeitung berichtet, erklärte Haas, dass die freiwerdenden Netzkapazitäten bereits anderweitig vermarktet wurden. So konnte O2 kürzlich einen Vertrag mit Lyca Mobile abschließen, einem Anbieter ohne eigenes Netz, der künftig das O2-Netz nutzen wird. Diese Strategie soll die Umsatz- und Ergebniseinbußen durch den Weggang von 1&1 kompensieren.

Neben den Kundenzuwächsen präsentierte Haas auch die Geschäftszahlen für das dritte Quartal 2024. Der Umsatz sank zwar leicht um 1,6 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro, gleichzeitig konnte der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) um 2,7 Prozent auf knapp 0,7 Milliarden Euro gesteigert werden. Laut Haas ist diese verbesserte Profitabilität auf erfolgreiche Effizienzmaßnahmen zurückzuführen.

Die Entwicklung von O2 zeigt, dass der Mobilfunkmarkt in Deutschland weiterhin in Bewegung ist. Der Aufbau eines vierten Netzes durch 1&1 verändert die bestehenden Kooperationen und zwingt die etablierten Anbieter zu neuen Strategien. O2 scheint den Herausforderungen durch den 1&1-Abgang erfolgreich zu begegnen und setzt auf neue Partnerschaften und Effizienzsteigerungen, um seine Marktposition zu behaupten.

Quellen:

- ZEIT ONLINE

- Süddeutsche Zeitung

- Stern

- dpa (via verschiedene Medien)

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