Forscher des National Geographic Programms Pristine Seas haben im Südpazifik eine sensationelle Entdeckung gemacht: eine Koralle von über 30 Metern Länge. Wie die Zeit (14.11.2024) und die dpa berichten, handelt es sich um die größte jemals gefundene Koralle. Die gigantische Struktur, die aus einer Kolonie winziger Korallenpolypen besteht, hat sich über drei Jahrhunderte im Ozean der Salomonen entwickelt und übertrifft mit ihren 34 Metern Länge sogar einen Blauwal. Im Gegensatz zu einem Riff, das ein Netzwerk vieler Korallenkolonien darstellt, ist diese Koralle eine eigenständige Einheit.
Die Rekord-Koralle befindet sich im Meer der Inselgruppe Three Sisters, die zu den Salomonen gehört und für ihre reiche Artenvielfalt bekannt ist. Mit einer Breite von 32 Metern und einer Höhe von 5,5 Metern bietet die größtenteils braune Koralle mit ihren gelb, blau und roten Sprenkeln einen wichtigen Lebensraum für eine Vielzahl von Arten. Garnelen, Krebse und Fische finden hier Schutz und Nahrung, wie Pristine Seas mitteilt. Die Organisation arbeitet unter anderem mit indigenen Völkern und Regierungen zusammen, um die Ozeane zu schützen.
Enric Sala, Gründer von Pristine Seas, vergleicht die Entdeckung der Mega-Koralle mit dem Fund des höchsten Baumes der Welt, wie die Süddeutsche Zeitung (14.11.2024) berichtet. Gleichzeitig mahnt er zur Besorgnis: Trotz ihrer abgelegenen Lage ist auch diese Koralle durch die globale Erwärmung und andere menschliche Einflüsse bedroht.
Für die Bewohner der Salomonen ist die Entdeckung ein bedeutender Meilenstein. Premierminister Jeremiah Manele betont die Abhängigkeit der Bevölkerung von gesunden Korallenriffen und unterstreicht die Notwendigkeit, diese zu schützen. Die Salomonen beherbergen mit über 490 Korallenarten die zweitgrößte Korallenvielfalt der Welt, so Pristine Seas.
Die Entdeckung der Rekord-Koralle unterstreicht die Bedeutung des Meeresschutzes. Derzeit sind nur 8,4 Prozent der Ozeane weltweit geschützt. Die Staatengemeinschaft hat sich jedoch zum Ziel gesetzt, bis 2030 mindestens 30 Prozent der Meeresfläche unter Schutz zu stellen, um die wichtigen Funktionen der Ozeane für den Kohlenstoffhaushalt und die Ernährungssicherung zu erhalten. Die dpa (14.11.2024) berichtet, dass die riesige Steinkoralle der Art Pavona clavus angehört.
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