Der Wald in Baden-Württemberg atmet etwas auf, doch Entwarnung kann noch nicht gegeben werden. Wie die Zeit (Zeit Online, 14.11.2024) berichtet, zeigt der aktuelle Waldzustandsbericht zwar eine leichte Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr, der Anteil deutlich geschädigter Bäume liegt aber weiterhin bei 40 Prozent. Forstminister Peter Hauk (CDU) betont, dass dieses Niveau weiterhin besorgniserregend hoch ist.
Hitze, Schädlinge und diverse Umweltschäden setzen dem Wald auch in diesem Jahr zu. Der Anteil geschädigter Bäume ist laut Forstministerium im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent zurückgegangen. Diese leichte Erholung darf jedoch nicht über die anhaltend schwierige Situation hinwegtäuschen. Wie die dpa (Süddeutsche Zeitung, 14.11.2024) meldet, wird Forstminister Hauk den detaillierten Bericht, der Aufschluss über den Zustand der verschiedenen Baumarten gibt, in Stuttgart vorstellen.
Bereits im Vorjahr hatte Hauk vor übermäßigem Optimismus gewarnt und auf den damals schon hohen Anteil von 44 Prozent geschädigter Waldfläche hingewiesen. Trotz der minimalen Verbesserung bleibt das Schadensniveau deutlich höher als in den 1980er und 1990er Jahren.
Besonders betroffen sind Fichten und Buchen, die zusammen mehr als die Hälfte der Waldfläche in Baden-Württemberg ausmachen. Die Fichten leiden unter dem Borkenkäferbefall, während die Buchen als Spätfolge der extremen Wetterereignisse der letzten Jahre mit starkem Blattverlust zu kämpfen haben.
Die Kronenverlichtung, also der Verlust von Blättern oder Nadeln, dient als Indikator für den Gesundheitszustand der Bäume. Im Sommer wurden laut Forstministerium tausende Bäume verschiedener Arten, darunter Buchen, Eschen, Bergahorn, Fichten, Kiefern, Tannen und Douglasien, untersucht.
Auch der SWR (SWR Aktuell, 26.10.2023) berichtete bereits über die schwierige Situation des Waldes. Der NABU betonte, dass sich die Folgen des Klimawandels im Wald besonders deutlich zeigen. Trotz eines feuchteren Frühjahrs und Regen im Sommer, konnten sich die Bäume nur leicht erholen. Die Hitze- und Dürreschäden der vergangenen Jahre sind weiterhin sichtbar und weitere Schäden werden erwartet.
Besonders die Fichten und Buchen haben sich im Sommer nicht erholt, so Landwirtschaftsminister Hauk. Der Zustand von Eichen, Tannen, Douglasien, Kiefern und Bergahorn habe sich hingegen etwas verbessert. Für den Waldzustandsbericht wurden im Juli und August über 7.500 Bäume untersucht. Das Ergebnis: Trotz leichter Entspannung ist der Zustand der Wälder schlechter als in den 80er und 90er Jahren.