Gut fünf Wochen vor Weihnachten hat in Bayern die Weihnachtsbaum-Saison begonnen. Wie die Zeit (Zeit Online, 15.11.2024) berichtet, rechnet die Branche mit einer durchschnittlichen Nachfrage. Thomas Emslander, Vorsitzender des Vereins Bayerische Christbaumanbauer, gab an, dass der Preis pro Meter mit durchschnittlich 22 bis 23 Euro wieder auf dem Niveau von vor zehn Jahren liegt.
Um auch Menschen, die nicht dem christlichen Glauben angehören, anzusprechen, bewerben einige Verkaufsstellen laut Emslander (Zeit Online, 15.11.2024) ihre Bäume explizit als „Weihnachtsbäume“ und nicht als „Christbäume“. Diese Bezeichnung wird als neutraler empfunden.
Die Möglichkeit, den Baum selbst zu schlagen, wird nur von einigen Betrieben angeboten. In Bayern gibt es laut dem Verband etwa 400 Weihnachtsbaumbetriebe, das Zentrum des Anbaus liegt in Mittelsinn bei Würzburg. Bundesweit gilt das Sauerland als Zentrum des Weihnachtsbaumanbaus. Jährlich werden in Bayern etwa vier Millionen Bäume verkauft, wovon Dreiviertel aus dem Freistaat stammen (Zeit Online, 15.11.2024).
Große Weihnachtsbäume für Marktplätze, Unternehmen oder Hotels stammen oft aus privaten Gärten, in denen sie zu groß geworden sind. Es gibt aber auch Betriebe, die sich auf die Zucht von Großbäumen spezialisiert haben, so Emslander (Zeit Online, 15.11.2024).
Die Frage, ob angesichts des Klimawandels Weihnachtsbäume aus Plantagen noch zeitgemäß sind, wird kontrovers diskutiert. Emslander argumentiert, dass Weihnachtsbäume helfen: „Es ist ein Irrglaube, dass nicht gefällte Bäume CO2 speichern, denn wenn die Nachfrage sinkt, werden die Bäume erst gar nicht gepflanzt.“ (Zeit Online, 15.11.2024)
Naturverbände wie der BN Naturschutz und der Nabu empfehlen den Kauf von Bio-Weihnachtsbäumen, die ohne Kunstdünger und Pestizide aufgewachsen sind und kurze Transportwege haben. Bäume mit dem Siegel „Naturbaum“ berücksichtigen zwar Naturschutzkriterien wie das Anlegen von Blühstreifen, der Einsatz von Pestiziden ist jedoch erlaubt (Zeit Online, 15.11.2024).
Die offizielle Eröffnung der Saison in Bayern findet am 21. November in der Nähe von Pfaffenhofen durch Ministerin Michaela Kaniber (CSU) statt (Zeit Online, 15.11.2024).
Auch in anderen Bundesländern hat die Saison begonnen. Die Rheinische Post (RP Online, 12.11.2024) berichtet über die Vorbereitungen der Landwirte am Niederrhein, die eine große Auswahl an Bäumen anbieten. Der Hessische Rundfunk (hessenschau.de, 10.11.2024) thematisiert die leicht steigenden Preise für Weihnachtsbäume aufgrund gestiegener Kosten für Betriebsmittel, Personal und Dünger.
Die Süddeutsche Zeitung (Süddeutsche.de, 15.11.2024) berichtet ebenfalls über den Saisonstart und zitiert Emslander zum Thema "Weihnachtsbaum" vs. "Christbaum". In einem weiteren Artikel (Süddeutsche.de, 8.11.2024) wird der Trend zu kleineren, einfach zu handhabenden Bäumen beschrieben.
Quellen: