September 17, 2024
Friedrich Merz als neuer Kanzlerkandidat der Union gewählt

Friedrich Merz wird Kanzlerkandidat der Union

Die Entscheidung in der K-Frage der Union ist gefallen: Friedrich Merz, der Vorsitzende der CDU, wird als Kanzlerkandidat für die Bundestagswahl 2025 antreten. Dies wurde am 17. September 2024 in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Markus Söder, dem Vorsitzenden der CSU, bekannt gegeben. Söder erklärte, dass er auf die Kanzlerkandidatur verzichtet und Merz seine volle Unterstützung zusichert. Diese Einigung kommt nach intensiven Gesprächen zwischen den beiden Parteichefs und dem Verzicht anderer potenzieller Kandidaten, insbesondere des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst.

Markus Söder betonte, dass die K-Frage nun entschieden sei und er Merz ausdrücklich unterstütze. „Um es kurz zu machen, die K-Frage ist entschieden. Friedrich Merz macht’s. Ich bin damit fein und unterstütze dies ausdrücklich“, sagte Söder. Er hob hervor, dass die CDU das erste Zugriffsrecht auf die Kanzlerkandidatur habe und Merz dieses Anrecht in Anspruch genommen habe. Söder fügte hinzu, dass er Merz nicht „zähneknirschend“ akzeptiere, sondern ihm seine „volle Rückendeckung“ gebe.

Merz, der seit Anfang 2022 die CDU führt, dankte Söder für die Zusammenarbeit und betonte, dass die Entscheidung über die Kanzlerkandidatur über persönliche Interessen hinausgehe. „Die CDU ist die letzte verbliebene Volkspartei der demokratischen Mitte“, erklärte Merz und verwies auf die Verantwortung, die die Union für das Land und die Demokratie trage. Er kündigte an, dass die endgültige Entscheidung in den kommenden Gremiensitzungen von CDU und CSU formalisiert werden soll.

Ein zentraler Punkt der Pressekonferenz war die Einigung zwischen Merz und Söder in der Migrationspolitik, die in der Vergangenheit ein Streitpunkt zwischen den beiden Parteien war. Söder erklärte, dass der Dissens in dieser Frage „geheilt“ sei und dass die Union sich nun auf eine gemeinsame Linie verständigen könne. „Ich habe ein Versprechen abgegeben, dass sich 2021 nicht wiederholen wird, und ich halte mein Wort“, sagte Söder in Anspielung auf den Machtkampf zwischen ihm und dem damaligen CDU-Vorsitzenden Armin Laschet vor der Bundestagswahl 2021, der der Union geschadet hatte.

Die Unterstützung für Merz kommt nicht nur von Söder, sondern auch von anderen führenden CDU-Politikern. Hendrik Wüst hatte am Vortag erklärt, dass er nicht für die Kanzlerkandidatur zur Verfügung stehe und stattdessen Merz unterstützen wolle. Wüst betonte die Bedeutung der Geschlossenheit innerhalb der Union, um die Ampelregierung bei der nächsten Wahl abzulösen. Auch Daniel Günther, der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, hat seine Unterstützung für Merz zugesichert.

Die Union steht vor der Herausforderung, sich nach dem Verlust der Kanzlerschaft im Jahr 2021 neu zu positionieren. Merz hat angekündigt, dass die wirtschaftliche Lage in Deutschland und die Stärkung der Wirtschaft zentrale Themen im Wahlkampf sein werden. Die Migrationspolitik soll zwar weiterhin ein Thema bleiben, jedoch nicht das Hauptaugenmerk der Wahlkampfstrategie bilden.

Die Bundestagswahl 2025 wird am 28. September 2025 stattfinden. Die Union hat nun die Aufgabe, sich als geschlossene und handlungsfähige Kraft zu präsentieren, um die Wähler von ihren politischen Zielen zu überzeugen und die Ampelregierung abzulösen.

Die Entscheidung für Merz als Kanzlerkandidat wird von verschiedenen politischen Beobachtern als strategisch wichtig angesehen, um die Union in eine stärkere Position für die kommende Wahl zu bringen. Bundeskanzler Olaf Scholz von der SPD hat bereits signalisiert, dass er Merz als Herausforderer begrüßt und sieht die kommenden Wahlen als spannende Herausforderung.

Insgesamt zeigt die Einigung zwischen Merz und Söder, dass die Union bestrebt ist, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und sich auf einen gemeinsamen Kurs für die Zukunft zu konzentrieren. Die nächsten Schritte werden entscheidend sein, um die Unterstützung der Wähler zu gewinnen und die Union als relevante politische Kraft in Deutschland zu positionieren.

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