Das Veterinäramt im Kreis Gießen warnt dringend vor dem Verzehr von Fruchtgummis, die mit dem Fliegenpilz-Giftstoff Muscimol versetzt sind. Wie die Zeit am 18. Dezember 2024 berichtete, wurden die unter dem Namen „Muscimol Duftgummy“ vertriebenen Süßigkeiten am Dienstagabend aus mehreren Verkaufsautomaten in Gießen entfernt. Es besteht der Verdacht, dass bereits mehrere Packungen verkauft wurden. Die Behörden untersuchen derzeit, ob die Automatenaufsteller die gefährlichen Fruchtgummis auch an anderen Standorten im Landkreis angeboten haben.
Der Konsum dieser Fruchtgummis kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, da Muscimol ein psychoaktives Halluzinogen ist. Zu den möglichen Vergiftungserscheinungen zählen Schwindel, Beeinträchtigungen von Bewegung und Sprache, Halluzinationen und Krämpfe. Der Landkreis Gießen appelliert an die Bevölkerung, den Verzehr unbedingt zu unterlassen. Besonders gefährdet sind Kinder, da die giftigen Produkte leicht mit normalen Gummibärchen verwechselt werden können. Eltern sollten ihre Kinder daher unbedingt über die Gefahr informieren.
Die Süßigkeiten stammen ursprünglich aus Tschechien und gelangten über einen Zwischenhändler in den deutschen Markt, wie der Landkreis Gießen mitteilte. Dieser Händler hat das Produkt bereits zurückgerufen. Bereits im Oktober gab es eine bundesweite Warnung, nachdem die Fruchtgummis in Rheinland-Pfalz und Hessen verkauft und konsumiert worden waren. Auch der Landkreis Gießen informierte bereits am 6. November 2024 auf seiner Webseite über die Gefahren und gab Handlungsempfehlungen im Verdachtsfall. Gefundene Muscimol-Fruchtgummis sollten demnach umgehend dem Veterinäramt gemeldet werden. Ähnliche Fälle wurden auch aus anderen hessischen Städten gemeldet. So berichtete HessenToday am 6. November 2024 über die Sicherstellung der Gummibärchen in Langgöns und die damit verbundene Gefahr, vor allem für Kinder. Die Verbraucherzentrale Hessen warnte am 25. November 2024 ebenfalls vor dem Verzehr von mit Muscimol versetzten Lebensmitteln, die online, an Automaten und in Kiosken verkauft werden. Auch die Süddeutsche Zeitung thematisierte am 6. November 2024 die giftigen Gummibärchen und die stark psychedelische Wirkung des enthaltenen Muscimols.
Bei Funden der betroffenen Fruchtgummis wird gebeten, sich umgehend an das zuständige Veterinäramt zu wenden. Die Warn-App hessenWARN informiert regelmäßig über Produktrückrufe.
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