Das Gleimhaus in Halberstadt, ein Museum, das sich der deutschen Aufklärung widmet, versucht, mit einer neu konzipierten Dauerausstellung neue Besuchergruppen anzusprechen. Wie "Die Zeit" am 26. Oktober 2024 berichtete, soll die Ausstellung die Aufklärung nicht nur als historische Bewegung, sondern auch als aktuelle Aufgabe vermitteln.
Das Museum möchte mit dieser Neuausrichtung mehr Besucher für die Epoche der Aufklärung und das Leben und Werk des Namensgebers Johann Wilhelm Ludwig Gleim begeistern. „Die vier Themenschwerpunkte Freundschaft, Toleranz, Aufklärung und Humanität sind die Ankerpunkte unserer Ausstellung – und natürlich Gleim mit seinem Leben, Wirken und seinen wunderbaren Sammlungen“, erklärte Direktorin Ute Pott die Neuausrichtung.
Die Ausstellung zeigt laut Pott, dass in der Epoche der Aufklärung auch die Emotionalität eine immer größere Rolle spielte. Gleichzeitig würden aber auch die Schattenseiten dieser Epoche, wie Kolonialismus und der Versuch der Naturbeherrschung, thematisiert. Ab dem 27. November soll es zudem eine Erweiterung der Ausstellung geben, die speziell auf Kinder zugeschnitten ist, um auch bei ihnen das Interesse an dem Thema zu wecken.
Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719-1803) war ein Dichter, der während der Aufklärung in Halberstadt lebte und wirkte. Seine Sammlungen, darunter die größte Porträtgemäldesammlung der deutschen Aufklärung, wurden 1862 in seinem ehemaligen Wohnhaus am Dom der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im vergangenen Jahr konnte das Museum nach eigenen Angaben rund 11.000 Besucher verzeichnen.
Quellen: