20.10.2024
Goldschakal auf dem Vormarsch in Deutschland

Der Goldschakal, ein hundeartiges Raubtier, breitet sich zunehmend in Deutschland aus. Wie Felix Böcker von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) Baden-Württemberg der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, müsse man sich auf eine weitere Ausbreitung einstellen. In den letzten Jahren habe es bundesweit mehr Nachweise des Goldschakals gegeben, so Böcker in einem Bericht der ZEIT ONLINE vom 20. Oktober 2024.

Der Goldschakal ist eng mit dem Wolf verwandt, jedoch kleiner und ähnelt in seiner Erscheinung eher einem Fuchs. Im Gegensatz zu seinem größeren Verwandten ist der Goldschakal in Deutschland noch relativ unbekannt. Böcker zeigt sich gespannt, wie die Gesellschaft auf die Ausbreitung des Tieres reagieren wird, da der Wolf in der öffentlichen Wahrnehmung oft als gefährlich angesehen wird.

Obwohl der Goldschakal ein neues Tier in deutschen Ökosystemen ist, gibt es laut Böcker bisher keine Belege für negative Auswirkungen. Daher könne man ihn nicht als "invasiv" bezeichnen. Die Bestimmung der genauen Populationsgröße gestaltet sich schwierig, da die Informationen hauptsächlich über Wildkameras gewonnen werden. Der erste Nachweis des Goldschakals in Deutschland gelang 1997.

Ursprünglich stammt der Goldschakal aus Südost-Europa und Süd-Asien. Die Gründe für seine Ausbreitung in den letzten Jahrzehnten sind vielfältig, wobei der Klimawandel als ein möglicher Faktor gilt. Inzwischen wurde der Goldschakal auch in Norwegen und Finnland nachgewiesen.

Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) betont auf seiner Internetseite, dass der Goldschakal scheu ist und den Kontakt zu Menschen meidet. Von dem Tier gehe keine Gefahr für den Menschen aus. Nachwuchs des Goldschakals wurde bereits in Baden-Württemberg und Niedersachsen nachgewiesen. Da der Goldschakal in Deutschland unter Schutz steht, ist die Jagd auf ihn verboten.

Die Nahrung des Goldschakals besteht hauptsächlich aus kleineren Beutetieren wie Mäusen, Ratten, Kaninchen und Hasen. Es wurden jedoch auch Fälle von gerissenen Schafen in Deutschland dokumentiert. Böcker weist darauf hin, dass bei toten Tieren, die von Goldschakalen gefressen wurden, immer genau geprüft werden müsse, ob das Tier tatsächlich von dem Raubtier gerissen oder bereits tot aufgefunden wurde.

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