Waffenstillstand im Libanon: Hoffnungen und Herausforderungen

Am Mittwochmorgen trat ein Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon in Kraft, der einen fast 14-monatigen Konflikt beendete. Wie die Zeit berichtet, gab es zunächst keine Meldungen über Verstöße gegen die von den USA vermittelte Feuerpause. Die Vereinbarung sieht eine anfängliche Waffenruhe von 60 Tagen vor, in denen sich die Hisbollah aus dem Grenzgebiet zum Südlibanon zurückziehen und israelische Truppen sich auf ihre Seite der Grenze zurückbegeben sollen. Die Einhaltung des Abkommens soll durch tausende libanesische Soldaten, UN-Blauhelme der UNIFIL-Mission und eine von den USA geführte Instanz überwacht werden. Die Reaktionen auf den Waffenstillstand sind unterschiedlich. In einigen libanesischen Städten wie Beirut und Tyrus kam es zu Freudenfeiern, während andernorts Skepsis herrscht. Die taz berichtet, dass trotz Warnungen des israelischen Militärs, vorerst nicht zurückzukehren, Vertriebene in den Südlibanon zurückströmten. Auf der Autobahn von Beirut in den Süden bildeten sich lange Staus, da tausende Menschen mit ihrem Hab und Gut in ihre Heimat zurückwollten. Die israelische Armee betonte jedoch ihre fortdauernde Präsenz im Südlibanon. Die libanesische Armee kündigte laut dpa an, in Zusammenarbeit mit UNIFIL die „notwendigen Schritte“ zur Umsetzung des Waffenstillstands zu unternehmen. Libanesische Soldaten sollen im Grenzgebiet stationiert werden, um den Rückzug der Hisbollah-Kämpfer hinter den Litani-Fluss zu sichern. Der Iran begrüßte die Waffenruhe und bekräftigte seine Unterstützung für die libanesische Regierung und Bevölkerung. Auch die Hamas im Gazastreifen signalisierte laut dpa ihre grundsätzliche Bereitschaft zu einem Ende der Kämpfe, besteht jedoch weiterhin auf ihren Bedingungen für eine Waffenruhe. Dazu gehören die Freilassung palästinensischer Gefangener und ein vollständiger Rückzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen. Die Fragilität des Waffenstillstands zwischen Israel und der Hisbollah wird von vielen betont. Ähnliche Abkommen nach dem Krieg 2006 wurden nicht vollständig umgesetzt. Die Tagesschau berichtet von Bedenken hinsichtlich der Fähigkeit der libanesischen Armee und der internationalen Gemeinschaft, die Einhaltung der Vereinbarung zu gewährleisten und eine erneute Aufrüstung der Hisbollah zu verhindern. Da die Hisbollah den Großteil ihrer Waffen aus dem Iran bezieht, bestehen Zweifel, ob die Stationierung von 10.000 libanesischen Soldaten für eine dauerhafte Befriedung des Konflikts ausreicht. Der Waffenstillstand wirft auch Fragen zur Zukunft der Region auf. Der Krieg im Gazastreifen dauert an, und die Hamas hält an ihren Bedingungen für eine Waffenruhe fest. Wie OP-Online berichtet, bleibt abzuwarten, wie sich die neue US-Regierung unter Donald Trump ab Januar zur Hisbollah und zur Region positionieren wird. Quellen: - Zeit Online: [https://www.zeit.de/video/2024-11/6365244108112/waffenruhe-im-libanon-feuerpause-haelt-bislang-so-reagieren-menschen-im-libanon-und-norden-israels](https://www.zeit.de/video/2024-11/6365244108112/waffenruhe-im-libanon-feuerpause-haelt-bislang-so-reagieren-menschen-im-libanon-und-norden-israels) - taz: [https://taz.de/Nachrichten-im-Nahost-Krieg/!6053401/](https://taz.de/Nachrichten-im-Nahost-Krieg/!6053401/) - Tagesschau: [https://www.tagesschau.de/ausland/asien/waffenruhe-israel-hisbollah-102.html](https://www.tagesschau.de/ausland/asien/waffenruhe-israel-hisbollah-102.html) - OP-Online: [https://www.op-online.de/politik/was-bedeutet-die-waffenruhe-zwischen-israel-und-hisbollah-zr-93435033.html](https://www.op-online.de/politik/was-bedeutet-die-waffenruhe-zwischen-israel-und-hisbollah-zr-93435033.html) - dpa - Reuters