27.11.2024
Lin Yu-ting verzichtet auf WM Teilnahme Genderdebatte überschattet Boxsport

Taiwanische Box-Olympiasiegerin Lin Yu-ting verzichtet auf WM-Teilnahme

Die taiwanesische Boxerin und Olympiasiegerin Lin Yu-ting wird nicht an den World Boxing Cup Finals in Sheffield, Großbritannien, teilnehmen. Grund für den Rückzug sind Zweifel des neuen Box-Weltverbandes World Boxing an Lins Teilnahmeberechtigung, wie die taiwanesische Sportbehörde bekannt gab. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) zitiert die Behörde vom 27.11.2024 mit den Worten: „Sie ist weiblich, erfüllt alle Zulassungskriterien und hat erfolgreich an einem Boxwettbewerb für Frauen teilgenommen und eine Goldmedaille gewonnen.“ Die Sportbehörde kritisiert World Boxing für das Fehlen klarer, vom IOC vorgegebener Richtlinien zum Schutz der Athletenrechte. Sport1 berichtet, dass Lin eine „umfassende medizinische Untersuchung vor Ort“ in Großbritannien angeboten habe, um ihre Berechtigung nachzuweisen. Dieses Angebot wurde von World Boxing abgelehnt. Um weiteren „Schaden“ von Lin abzuwenden, entschieden sich ihr Trainer und die taiwanesischen Sportfunktionäre für den Rückzug von der Veranstaltung.

Lin Yu-ting und die algerische Boxerin Imane Khelif waren bereits während der Olympischen Spiele in Paris Gegenstand einer Genderdebatte. Obwohl beide Boxerinnen Goldmedaillen in ihren jeweiligen Gewichtsklassen errangen, wurde ihre Geschlechtszugehörigkeit öffentlich hinterfragt. Die F.A.Z. erinnert daran, dass beide Sportlerinnen im Vorjahr vom damaligen Boxverband IBA von der Weltmeisterschaft ausgeschlossen wurden. Das IOC erlaubte ihnen jedoch die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris. World Boxing wurde 2023 als Alternative zur skandalgeplagten IBA gegründet, um die olympische Zukunft des Boxsports zu sichern. Der Verband zählt derzeit etwa 55 Mitglieder, darunter auch Taiwan.

Quellen:

- Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.)

- Sport1

- F.A.Z. Live

- Päivän Lehti

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