Wie die F.A.Z. berichtet, hat Bundesbildungsminister Cem Özdemir (Grüne) zwei neue beamtete Staatssekretäre ernannt: Stephan Ertner, Leiter der baden-württembergischen Landesvertretung in Berlin, und Karl-Eugen Huthmacher, ehemaliger Ministerialdirektor im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Sie folgen auf Roland Philippi und Judith Pirscher (beide FDP).
Ertner wird bis zur Bildung einer neuen Regierung von seiner aktuellen Position freigestellt. Forschung & Lehre zufolge war er zuvor fünf Jahre im Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg und anschließend in der baden-württembergischen Staatskanzlei für den Bereich Wissenschaft und Forschung zuständig. Der 72-jährige Huthmacher ist pensioniert und leitete unter den ehemaligen Bildungsministerinnen Annette Schavan und Johanna Wanka (beide CDU) die Abteilung für Zukunftsvorsorge – Forschung für Grundlagen und nachhaltige Entwicklung. Er bringt umfangreiche Erfahrung im Wissenschaftsbereich mit und war auch nach seiner aktiven Dienstzeit in Aufsichtsräten und Kuratorien von Wissenschaftseinrichtungen engagiert.
In einer internen E-Mail an die Mitarbeiter des Ministeriums, über die jmwiarda.de berichtet, bezeichnete Özdemir die beiden Neuzugänge als „verwaltungserfahrene und fachpolitisch versierte Experten“ und seine „absolute Wunschbesetzung“. Laut F.A.Z. strebe der Minister eine kostengünstige Lösung an.
Die Zuständigkeiten der neuen Staatssekretäre stehen bereits fest. Ertner übernimmt die Zentralabteilung sowie die Abteilungen 1 (Grundsatzfragen), 2 (Europäische und internationale Zusammenarbeit) und 3 (Allgemeine und berufliche Bildung). Huthmacher verantwortet die Abteilungen 4 (Hochschul- und Wissenschaftssystem), 5 (Forschung für technologische Souveränität und Innovationen), 6 (Lebenswissenschaften) und 7 (Zukunftsvorsorge und Nachhaltigkeit). Wie Table.Media berichtet, wird Claudia Müller, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, diese Funktion zusätzlich auch im BMBF ausüben.
Die Ernennung der neuen Staatssekretäre erfolgte im Zuge des Koalitionsbruchs der Ampel-Regierung. Der SPIEGEL berichtete, dass Özdemir nach der Amtsübernahme von Bettina Stark-Watzinger (FDP) deren Staatssekretäre Pirscher und Philippi entlassen hatte. Stark-Watzingers Personalpolitik war zuvor kritisiert worden, da sie Parteimitglieder ohne entsprechende Erfahrung in der Bildungs- und Forschungspolitik befördert hatte.
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